Arbeitsgemeinschaft Kommunaler Großkrankenhäuser (AKG)

Forderung: Notfallversorgung soll auf Tagesordnung von Bund und Ländern

Eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Vertragsärztinnen und -ärzten sowie Kliniken fordert die Allianz Kommunaler Großkrankenhäuser (AKG). Die aktuellen Versorgungsstrukturen schafften kein Vertrauen in die laufende Krankenhausreform.

Veröffentlicht:

Berlin. Die Allianz Kommunaler Großkrankenhäuser e.V. (AKG-Kliniken) fordert die Bundesregierung dazu auf, eine Reform der Notfallversorgung zu einem integralen Bestandteil der geplanten Krankenhausreform zu machen.

„Nur durch eine zuverlässige Notfallversorgung im ganzen Land werden wir den notwendigen Vertrauensvorschuss aus der Bevölkerung für die dringend notwendigen Reformen in der Krankenhauslandschaft gewinnen können“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der AKG-Kliniken Dr. Matthias Bracht.

Beteiligte können sich Streit über Pfründen nicht leisten

Angesichts der aktuellen Situation könnten sich Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte einen Streit über Zuständigkeiten und Pfründen der ambulanten Notfallversorgung nicht länger leisten, betonte AKG-Geschäftsführer Nils Dehne. Gebraucht werde eine über die Sektorengrenzen abgestufte Notfallversorgung. Deshalb sollte die Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenversorgung kurzfristig konkrete Vorschläge erarbeiten, wie das Konzept der Notfallversorgung in den laufenden Bund-Länder-Gesprächen Platz finden könne.

Verunsicherung der Patientinnen und Patienten, räumliche und organisatorische Defizite und die fehlende Zusammenarbeit stationärer und ambulanter Versorgung, sieht Dr. Tim Flasbeck, Chefarzt der Notaufnahme am Carl-Thiem-Klinikum, als Ursache der Fehlentwicklungen der letzten 20 Jahre.

Demografische Unwucht sorgt für Handlungsbedarf

Die „demografische Unwucht“ von fehlendem medizinischem Personal und wachsendem Versorgungsbedarf sorge für nicht mehr aufschiebbaren Handlungsbedarf, sagte Flasbeck im aktuellen AKG-Podcast „Politik trifft Wirklichkeit“. Ein neuer Name über der Eingangstür und die räumliche Integration von Notfallpraxen der Kassenärztlichen Vereinigungen verbessere noch keine Versorgung, betonte Flasbeck.

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Konkret fordern die AKG-Kliniken zudem, Patientinnen und Patienten über den jeweils geeigneten Anlaufpunkt für ihren akuten Versorgungsbedarf zu informieren und dementsprechend zu steuern. Die Krankenhäuser müssten ihre Versorgungsrollen innerhalb der Regionen klar definieren. Das bedeute entweder eine überwiegende Behandlung von Notfallpatienten, oder einen Schwerpunkt bei der Behandlung von Elektivpatienten zu setzen, heißt es in einer AKG-Mitteilung. (eb)

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