Forderung nach Recht auf Heimplatz

Forsa-Umfrage zur Pflegeplatzsuche: Manchmal muss man über zehn Heime abklappern

Die Regierung lasse die Heime, die Pflegebedürftigen und die Angehörigen im Stich. Arbeitgeberverband Pflege sieht Analogie zum Recht auf einen Kita-Platz.

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Berlin. Knapp zwei von drei Menschen in Deutschland (63 Prozent) unterstützen den Vorschlag des Arbeitgeberverbands Pflege (AGVP), einen Rechtsanspruch auf einen Pflegeheimplatz einzuführen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Markt- und Meinungsinstituts Forsa hervor.

Die aktuelle Versorgungslage in der Altenpflege erhält demnach schlechte Noten: 70 Prozent bewerten sie als ausreichend, mangelhaft oder ungenügend. Lediglich drei Prozent sehen sie als gut an. Die Bestnote sehr gut wurde nicht vergeben.

AGVP-Präsident: „Pflegepolitische Traumtänzer“

Die Suche nach einem Pflegeheimplatz ist schon heute eine Herausforderung. 24 Prozent der Befragten mussten vier bis neun Heime anfragen, um einen Pflegeplatz für einen Angehörigen zu finden. Knapp jeder zehnte (9 Prozent) musste dafür sogar zehn oder mehr Heime kontaktieren.

Als „Weckruf“ für die Bundesregierung bezeichnete AGVP-Präsident Thomas Greiner die Umfrageergebnisse. „Während die Menschen sich den harten Realitäten stellen, haben die pflegepolitischen Traumtänzer der Bundesregierung immer noch nicht verstanden, wie ernst die Lage ist“, teilte Greiner am Dienstag mit. Es gebe eine Kostenexplosion bei den Eigenanteilen, das Heimsterben habe bereits begonnen. Die Regierung lasse die Heime, die Pflegebedürftigen und die Angehörigen im Stich. „Was beim Recht auf einen Kita-Platz richtig ist, kann beim Recht auf einen Pflegeheimplatz nicht falsch sein“, argumentiert der AGVP-Präsident. (af)

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