Arznei-Innovationen

Fortschritte gegen Infektionen in Sicht

Neue Arzneimittel gegen multiresistente Keime, eine noch höhere Heilungsquote bei Hepatitis C sowie wirksamere Mittel gegen mehrere Formen von Krebs dürften zu den wichtigsten medizinischen Neuerungen 2014 zählen.

Veröffentlicht:

BERLIN. Zwei neue Breitband-Antibiotika und zwei neue Medikamente gegen Tuberkulose werden voraussichtlich im kommenden Jahr die Zulassung erhalten. Sie wurden eigens gegen multiresistente Keime entwickelt.

"Multiresistente Bakterien sind weltweit eine wachsende Gefahr, weil ältere Medikamente gegen sie nichts mehr ausrichten. Ihre Bekämpfung hat auch Eingang in den Koalitionsvertrag gefunden. Hier leistet die Pharmabranche einen wesentlichen Beitrag", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes forschender Pharmaunternehmen, Birgit Fischer, am Freitag vor dem Hintergrund einer Auswertung der laufenden Zulassungsverfahren für neue Arzneimittel.

Auch bei chronische Hepatitis C sind weitere Fortschritte zur erwarten: Bei kürzeren Behandlungszeiten sollen Erfolgsquoten von über 90 Prozent nach Einschätzung von Fachleuten möglich werden.

Neue Krebsmedikamente dürften Menschen helfen, die an Prostata-, Brust-, Eierstock- oder Schilddrüsenkrebs, Melanomen oder chronischer lymphatischer Leukämie leiden.

Bei drei der Medikamente lässt sich schon vor der Anwendung dank eines Vortests absehen, ob diese dem betreffenden Patienten helfen können; ein Prostatakrebs-Mittel wird sogar individuell für den Erkrankten zubereitet.

"Damit erweitern Pharmafirmen die Möglichkeiten der 'Personalisierten Medizin‘, die den Erkrankten zielgerichteter geeigneten Therapien und dem Gesundheitswesen zu mehr Effizienz verhilft", so Fischer.

Die Behandlungsmöglichkeiten bei schubförmiger Multipler Sklerose sollen 2014 noch einmal um bis zu drei Medikamente erweitert werden. Sie sollen Betroffenen helfen, seltener als bisher Krankheitsschübe zu erleiden. Zwei davon lassen sich als Tabletten einnehmen.

Im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen dürften insbesondere Patienten mit Lungenhochdruck, einer Gruppe seltener Krankheiten, erweiterte Behandlungsmöglichkeiten erhalten.

Auch andere Patienten mit seltenen Leiden könnten 2014 Fortschritte erleben: Gleich ein Viertel aller kommenden Medikamente richtet sich gegen Orphan-Diseases, zu denen beispielsweise auch erblicher Muskelschwund, Infektionen bei Frühchen und das Morquio A-Syndrom zählen - eine Krankheit, die zu deformierten Knochen führt.

"Damit", so Fischer, "trägt die Pharmabranche einen Teil zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplans für Menschen mit seltenen Erkrankungen bei, der im August 2013 verabschiedet wurde." (HL)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Pharmakokinetik von Rezafungin bei einer Dosierung von 400mg, gefolgt von 200mg einmal wöchentlich

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Invasive Candida-Infektionen

Modernes Echinocandin – optimierte Eigenschaften und klinische Vorteile

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Mundipharma Deutschland GmbH & Co. KG, Frankfurt/Main

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse