Kommentar zum 4. Armutsbericht

Gelesen, gelacht, gelocht

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Der mit großem Bohei am Mittwoch präsentierte 4. Armuts- und Reichtumsbericht ist eine ermüdende Lektüre. Wer sich durch die über 500 Seiten durchkämpft, wird kaum neue Erkenntnisse gewinnen. Die gesundheitspolitischen Passagen des Berichts sorgen für beständige Déjà-vu-Erlebnisse.

Da wird die in Fachkreisen hinreichend bekannte KIGGS-Studie (Kinder und Jugend Gesundheitssurvey) bemüht, um Erkenntnisse zu präsentieren wie: "Prävention und Gesundheitsförderung müssen bereits im Kindesalter ansetzen."

Auch über die Zusammenhänge von Sozialstatus und Gesundheit weiß der Regierungsbericht nichts Neues zu berichten. Dort, wo es spannend werden könnte - etwa bei den schlechten Gesundheitschancen von Menschen in Leiharbeit oder anderen prekären Arbeitsverhältnissen -, fehlen den Beamten der beteiligten Ministerien die Worte.

Der Bericht wird das Schicksal vieler anderer Expertisen teilen: Gelesen, gelacht, gelocht. Die Streichungen durch das Wirtschaftsministerium im Vorfeld sind Symptom der Indienstnahme von Wissenschaft mit dem Ziel der Legitimation von Politik.

Der 5. Armuts- und Reichtumsbericht sollte daher in die Hände unabhängiger Forscher gelegt werden.

Lesen Sie dazu auch: Armutsbericht: Prävention soll es richten

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesetzentwurf im Landtag

SPD in Baden-Württemberg wirbt für mobile Gemeindeschwestern

Ab 2026 werden auch stationäre Zwei-Tages-Fälle erfasst

Hybrid-DRG-Katalog erhält 100 neue OPS-Kodes

Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 07.03.201323:07 Uhr

Danke!

Für diese klaren Worte! MfG

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daktyloskopische Nebenwirkungen

Wenn die Krebstherapie die „Identität“ verändert

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Abstraktes buntes Bild vieler Bücher die umherschwirren.

© 100ME / stock.adobe.com

Empfehlungs-Wirrwarr

Drei Hypertonie-Leitlinien: So unterscheiden sie sich

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung