Influenza und Corona

Geriater und Pneumologen rufen Risikogruppen zur Impfung auf

Über-60-Jährige und Risikogruppen sollten sich jetzt impfen lassen, appellieren Deutsche Gesellschaft für Geriatrie und Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin.

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Berlin. Fachgesellschaften haben ältere Menschen zur Influenza-Impfung sowie zur Auffrischungsimpfung gegen das SARS-CoV-2-Virus aufgerufen. „Jeder Mensch über 60 Jahre sollte sich unbedingt neben einer vierten Corona-Impfung gegen das Influenza-Virus schützen“, warben die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) und die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) am Donnerstag in einer gemeinsamen Mitteilung.

Etwa 90 Prozent der Grippe bedingten Todesfälle entfielen auf die Ü-60-Jährigen. „Bei Ungeimpften beobachten wir insbesondere im ersten Monat nach der Influenza-Infektion häufiger Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Als Spätfolge kann nach mehr als zehn Jahren ein Morbus Parkinson auftreten“, sagte Dr. Andreas Leischker, Vertreter der Arbeitsgruppe Impfen bei der DDG.

Spätfolgen bei Ungeimpften zu beobachten

Die Immunologin Professorin Hortense Slevogt vom Vorstand der DGP betonte, bei einer Influenza-Infektion könne sich im Verlauf der Erkrankung zusätzlich eine durch Pneumokokken-Bakterien verursachte Pneumonie entwickeln, die sehr schwere Verläufe nach sich ziehe. „Dieses Risiko, welches insbesondere ältere Patientinnen und Patienten betrifft, gilt es zu verhindern.“

Nach Angaben der Fachgesellschaften lassen sich in Deutschland bislang nur rund 47 Prozent aller Menschen gegen Influenza impfen. Dabei bestehe weiter das erhöhte Risiko einer Ansteckung, hieß es.

Laut Robert Koch-Institut (RKI) steige aktuell die Zahl der Arztbesuche wegen Atemwegserkrankungen. In 71 Prozent der zuletzt untersuchten Stichproben seien respiratorische Viren aufgespürt worden – darunter überwiegend Influenzaviren, Respiratorische Synzytial-Viren, Rhinoviren, Parainfluenzaviren, humane saisonale Coronaviren, SARS-CoV-2-Viren und humane Metapneumoviren. (hom)

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