Kommentar
Gesundheit wird teurer
Gemessen an der Renten- und erst recht der Arbeitslosenversicherung werden sich die gesetzlichen Krankenkassen durch die Wirtschaftskrise nur einige blaue Flecken holen. Vorerst. 2,9 Milliarden Euro oder 1,7 Prozent des Gesamtbudgets von 167 Milliarden Euro werden dieses Jahr konjunkturbedingt fehlen. Bei einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um sechs Prozent!
Die neuen Daten aus dem Schätzerkreis zeigen, dass die Beitragseinnahmen des Gesundheitsfonds nur mäßig auf die Krise reagieren. Der Grund: Auch auf Renten und Arbeitslosigkeit werden Kassenbeiträge gezahlt. Entstehende Lücken deckt der Bund mit Krediten ab. Allerdings kommt die dicke Rechnung 2011: Dann sollen die Kassen zurückzahlen.
Aber die Wette gilt: Bis dahin steht die nächste GKV-Finanzreform auf der Tagesordnung. Der Druck wird wachsen, wenn die ersten Kassen unabhängig von einem global ausgeglichenen Gesundheitsfonds Zusatzbeiträge erheben müssen und möglicherweise sogar unverschuldet in die Finanzklemme geraten. Schon jetzt wird die nächste Regierung in Berlin nicht zu beneiden sein: sie wird dem Bürger Leistungskürzungen oder mehr Mehrbelastungen zumuten müssen - der "Hang over" kommt.
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