Kommentar – Spahns Brandbrief

Gesundheitsrisiko Brexit

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Die Negativ-Schlagzeilen zum Brexit sind kaum zu toppen. Der 29. März ist fast schon Geschichte. Doch der Europawahltermin Ende Mai ist fix – mit oder ohne Beteiligung der Briten. Gerade deshalb muss uns das Thema weiter beschäftigen, weil es um mehr geht, als um Bleiben oder Gehen, es geht auch um Versorgungssicherheit in der Medizin. Konkret um den Handel und die Einfuhr von Medizinprodukten und Arzneimitteln.

Das macht Bundesminister Jens Spahn mit seinem Brandbrief an die EU-Kommission deutlich. Denn mit einem wie auch immer gearteten Austritt müssen Rechte und Zertifikate neu verhandelt werden – etwa für orthopädische Implantate und Produkte für die Kardiologie sowie für Hoch-Risiko-In-vitro-Diagnostika, mit denen auch Blutprodukte getestet werden.

Tausende Medizinprodukte besitzen britische Zertifikate, die nach einem ungeregelten Brexit ihre Gültigkeit in der EU verlieren könnten. Das hat nichts mit Alarmismus zu tun.

Ohne einen schnellen Beschluss für eine befristete Übergangslösung könnte es auch hierzulande zu Lieferengpässen kommen. Ob diese dann von einer eigens eingerichteten Task Force verhindert werden können, ist fraglich. Das Thema ist klar adressiert – im Chaos der Unentschlossenheit.

Lesen Sie dazu auch: Brexit-Folgen: Spahn befürchtet offenbar Medizinprodukte-Dilemma

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System