Boom

Gesundheitswirtschaft trägt elf Prozent zum BIP ein

Mehr als jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland ist irgendwie mit der Gesundheitswirtschaft verbunden, berichtet das Wirtschaftsministerium. Experten loben die Branche als aufkommenden Exportschlager und Jobmotor - sehen aber auch Probleme aufziehen.

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BERLIN. Die Gesundheitswirtschaft entwickelt sich zur tragenden Säule der deutschen Wirtschaft und ihres Arbeitsmarktes. 2012 trug die Produktion von Waren und Dienstleistungen im Gesundheitssektor voraussichtlich elf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei.

Das geht aus Daten eines Forschungsprojektes hervor, die das Bundeswirtschaftsministerium am Montag vorgestellt hat. Dabei handelt es sich um das Projekt. "Nutzung und Weiterentwicklung des deutschen Gesundheitssatellitenkontos (GSK) zu einer Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung (GGR)".

60 Milliarden Euro mehr als noch 2005

Die Gesundheitswirtschaft wird im Rahmen der Prognose rund 260 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung beitragen, 60 Milliarden Euro mehr als noch 2005.

Ihr Anteil am Export belief sich im gleichen Zeitraum auf 6,4 Prozent. Es wurden für 13, 1 Milliarden Euro mehr Waren und Dienstleistungen aus- als eingeführt. Seit 2005 haben die Exporte in diesem Sektor um 30 Milliarden Euro auf 85 Milliarden Euro zugelegt.

Rund sechs Millionen Menschen waren auf der Basis der Zahlen von 2009 im Gesundheitssektor beschäftigt. Sie besetzten rund 4,5 Millionen Vollzeitstellen. Den größten Anteil der Beschäftigten machten die Angehörigen der klassischen Gesundheitsberufe aus - also Ärzte, deren medizinische und zahnmedizinische Fachangestellte, Apotheker, Pflegekräfte und Physiotherapeuten.

"Jeder siebte deutsche Erwerbstätige arbeitet direkt in der Gesundheitswirtschaft", sagte Dr. Dennis Ostwald vom Wirtschaftsinstitut WiFor. Er goss aber sofort Wasser in den Wein: Bis 2030, so die Prognose der Fachleute, könnte die Zahl fehlender Fachkräfte im Gesundheitsbereich 600.000 übersteigen und damit als Wachstumsbremse wirken.

Beachtliche Ausstrahleffekte

Bei der Gesundheitswirtschaft handele es um einen hochinnovativen Sektor mit hoher Ausstrahlungskraft, kommentierte die parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, Iris Gleicke, die Zahlen. Die Ausstrahleffekte sind beachtlich.

Zusätzlich zur direkten Wertschöpfung entstehen in anderen Branchen weitere 178 Milliarden Euro an indirekter und induzierter Wertschöpfung. Die Gesundheitswirtschaft fördert somit auch in diesen Branchen Beschäftigung, die sich ausweislich der vorgestellten Daten auf weitere 3,1 Millionen Menschen belaufen soll.

Damit wäre im Berichtszeitraum mehr als jeder fünfte Arbeitnehmer direkt, indirekt oder induziert mit der Gesundheitswirtschaft verbunden gewesen. (af)

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