Präventionsgesetz

Grüne fordern mehr Gender-Aspekte

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BERLIN. Der Entwurf des Präventionsgesetzes reicht nicht aus, um geschlechtsspezifische Unterschiede in der Versorgung stärker zu berücksichtigen, sagt Maria Klein-Schmeink.

Die Grünen-Politikerin plädierte beim Kongress Gendergesundheit dafür, im Gesetz nicht einzelne Krankheiten als Gesundheitsziele aufzulisten, sondern vielmehr Prinzipien festzulegen - wie die Geschlechtergerechtigkeit, Finanzierung und Vernetzung.

Die Erkenntnis, dass sich Krankheiten bei Frauen und Männer unterschiedlich ankündigen und ausprägen, sollte in einer nationalen Strategie aufgenommen werden, forderte Klein-Schmeink.

Das Präventionsgesetz sieht vor, den Geschlechteraspekt in der Medizin in Prävention und Kuration künftig stärker zu berücksichtigen und listet auch Krankheiten wie Diabetes oder Brustkrebs auf, bei denen das Erkrankungsrisiko mithilfe von Prävention und Gesundheitsförderung gesenkt werden soll.

Klein-Schmeink reicht das nicht. Sie forderte ein Umdenken: "Ein Katalog von Krankheiten hilft hier nicht weiter. Wir müssen einen Rahmen von Prinzipien setzen, der dann vor Ort konkretisiert werden kann", sagte sie. Zentrales Ziel sei, die "Regelversorgung entlang der Geschlechter" auszurichten.

Vera Regitz-Zagrosek, Professorin an der Berliner Charité forderte, die belegten geschlechtsspezifischen Unterschiede "in den Lehrbüchern, Leitlinien und Forschungsvorgaben" zu thematisieren, damit diese auch in den "Köpfen der Mediziner" ankommen.

So sind Herzinfarkt, Depression, Osteoporose und Rheuma beispielsweise in ihrer Symptomatik und Ausprägungen unterschiedlich - je nachdem, ob der Patient ein Mann oder eine Frau ist. (wer)

Lesen Sie dazu auch: Mann oder Frau?: Diese Frage wird in Therapie und Ausbildung wird wichtiger

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