ARMIN
Gut, aber nicht gut genug
In Niedersachsen ist bis zum Jahr 2010 der MRSA-Anteil der Proben aus Krankenhäusern auf 25 Prozent gestiegen, seither aber gesunken, und zwar auf 17,8 Prozent im Jahr 2015. Die niedersächsische Gesundheitsministerin Cornelia Rundt sieht diesen Rückgang auch als Erfolg für das landeseigene MRSA-Monitoringsystem ARMIN.
Allerdings ist nach Zahlen des Robert Koch-Instituts praktisch der gleiche Rückgang in ganz Deutschland zu verzeichnen – auch in den Ländern, die über kein Monitoringsystem verfügen.
Beim Landesgesundheitsamt Niedersachsen ist man in der Interpretation der Zahlen daher vorsichtig: Die Verantwortlichen in den Krankenhäusern haben sich am Riemen gerissen – und das nicht nur in Niedersachsen.
Vorbild Niederlande
Trotzdem ist die Verbreitung von MRSA in niedersächsischen Kliniken immer noch viel zu groß. Ein Blick über die Grenze nach Holland zeigt, woran es auf deutscher Seite hapert. In Holland verfolgen die Kliniken schon seit den 80er Jahren eine einheitliche, aktive Suchstrategie nach Keimen.
Kliniken in Deutschland haben immer noch mit mehr Besiedelungen zu kämpfen. Zwar gibt es Projekte, mit denen die Krankenhäuser gegen MRSA vorgehen. Trotzdem: Was fehlt, sind Hygiene-Fachleute und eine einheitliche Strategie gegen die Keime.