Kommentar

Handhabe gegen die Hydra

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Und wieder ein neuer Versuch: Der Versuch der Aufsichtsbehörden, dem Upcoding von Diagnosen einen Riegel vorzuschieben, erinnert an die Hydra in der griechischen Mythologie: Wo ein Kopf abgeschlagen wird, wachsen zwei neue nach.

Der Chef des Bundesversicherungsamts (BVA) schäumt: Einigen Kassen fehle es weiterhin an Bewusstsein, dass sie in einem Solidarsystem operieren, erklärte Frank Plate. Die Aufsichtsbehörden der Länder und das BVA haben sich daher auf strengere Standards bei der Kontrolle von sogenannten "Versorgungsstärkungsverträgen" verständigt. Die Vergütungspauschalen für Ärzte fielen in der Vergangenheit um so üppiger aus, je mehr Diagnosen sie an die Kasse meldeten. Das BVA hat bereits rund 50 solcher Verträge stillgelegt und will weitere Kündigungen erzwingen.

Allein: Gehen die Länderaufsichten das Thema mit der gleichen Konsequenz an? Der Verdacht, dass die zuständigen Ministerien politische Milde bei der Bewertung solcher Verträge "ihrer" Kassen walten lassen, dürfte schwer auszuräumen sein. Sich auf eine einheitliche Aufsichtspraxis zu verständigen, ist richtig. Noch besser wäre eine einheitliche Aufsicht für alle Kassen. Die Vorschläge liegen auf dem Tisch. Was fehlt, ist der politische Wille.

Lesen Sie dazu auch: Kodierung: BVA und Länder nehmen Kassen an die Kandare

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration des von Morbus Crohn betroffenen Darms eines Mannes.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Sicherheit und Wirksamkeit

CED: Hohe Persistenz mit modernen Therapeutika

Viele Diabetes-Patienten haben eine begleitende Depression, die wiederum die Prognose des Diabetes verschlechtern kann. Patienten mit Diabetes auf Depressionen zu screenen und gegebenenfalls zu therapieren, kann diesen Teufelskreis durchbrechen. (Symbolbild)

© AlexanderNovikov / stock.adobe.com

Eine gefährliche Kombination

Diabetes und Depressionen gehen oft Hand in Hand

Zu den häufigsten Folgeerkrankungen eines Diabetes gehören Neuropathien.

© Prasanth / stock.adobe.com

Nervenschädigungen

So diagnostizieren Sie die diabetische Neuropathie