Kommentar

Heißluft von der KBV

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Stellen Sie sich mal vor: Unternehmensleitung und Betriebsrat von Opel beschließen, die Bänder still stehen zu lassen und ab sofort keine Autos mehr auszuliefern. Begründung: Die Abwrackprämie von 2500 Euro sei zu niedrig - notwendig seien 5000 Euro.

Kunden boykottieren, um politischen Druck zu erzeugen - das sind ungeeignete Gedankenspiele und Szenarien bei manchen Ärztefunktionären. Verwunderlich ist, das KBV-Chef Andreas Köhler als Hauptverantwortlicher der Honorarreform 2009 auf solche Ideen kommt.

Warum? Die Ärzte können von Glück sagen, dass die KBV im letzten Jahr - wenn auch unter Zeitdruck und mit Unzulänglichkeiten - eine Vergütungsreform ausgehandelt hat, die den Ärzten im Vergleich zu 2007 drei Milliarden Euro zusätzlich bringt. Bis Herbst 2008 lief die Konjunktur noch freundlich, die Bankenkrise deutete sich als fernes Gewittergrollen an. Heute stecken Deutschland und die Welt in einer tiefen Krise. Würden Ärzte heute ihre Honorarzuwächse verhandeln, sähe das Ergebnis anders aus.

Vernunft und Augenmaß gebieten, jetzt erreichte Verhandlungsergebnisse zu akzeptieren und ihre Schwächen zu korrigieren, anstatt populistische und illusorische Nachforderungen zu stellen.

Lesen Sie dazu auch: Protest- und Streikszenario der KBV KBV plant schon für den "schlimmsten Fall"

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