Erhalt der Fertilität

Hilfe für junge Menschen mit Krebs gefordert

Die Arbeitsgruppe Gesundheit der Unionsfraktion plädiert dafür, dass Kassen die Kosten für den Erhalt der Zeugungs- und Empfängnisfähigkeit übernehmen sollen.

Veröffentlicht:

BERLIN. Patienten, denen in jungen Jahren durch die Behandlung einer Erkrankung der Verlust der Fertilität droht, sollten die Krankenkasse Maßnahmen zum Erhalt der Zeugungs- oder Empfängnisfähigkeit bezahlen. Das fordert die Arbeitsgruppe Gesundheit der Unionsfraktion im Bundestag.

Hintergrund ist der Einsatz von Zytostatika in der Krebstherapie, bei Autoimmunerkrankungen oder Rheuma. Diese haben die Heilungs- und Therapiechancen in den vergangenen Jahren erheblich verbessert, eine der Nebenwirkungen kann aber der Verlust der Fertilität sein.

Deren Erhaltung als präventive Maßnahme sieht das Sozialgesetzbuch V bislang nicht vor, kritisieren die Unionspolitiker in einem Positionspapier. Allerdings wird der Verlust der Fruchtbarkeit oder der Zeugungsfähigkeit als Krankheit anerkannt und deren Behandlung in Paragraf 27 Satz 5 SGB V erwähnt.

Die Gesundheitspolitiker wollen erreichen, dass auch die Bewahrung der Zeugungs- oder Empfängnisfähigkeit Teil der Behandlung wird, auf die Versicherte Anspruch haben. Dazu zählen sie die Entnahme, Aufbereitung, Kryokonservierung und Lagerung von Keimzellen und Keimgeweben.

Der Anspruch soll nach dem Willen der Parlamentarier für Betroffene ab dem reproduktionsfähigen Alter bestehen. Die spätere Wiederverwendung von Keimzellen sollte sich am Paragrafen 27a SGB V orientieren. Der zieht die Altersgrenze für Frauen bei der Vollendung des 40. Lebensjahres und bei Männern des 50. Lebensjahres. Zudem wird eine eheliche Partnerschaft vorausgesetzt.

In Deutschland erkranken jährlich etwa 15 000 junge Erwachsene und 2000 Kinder an Krebs. (chb)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sparanstrengungen in der GKV

MEZIS: Politik muss Pharmaunternehmen mehr in die Pflicht nehmen

Showdown im Vermittlungsausschuss

Krankenkassen warnen vor Scheitern des Zwei-Milliarden-Spargeschenks

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Durvalumab im Real-World-Vergleich

© Springer Medizin Verlag

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 1: Finale Analyse der SPOTLIGHT-Studie zum fortgeschrittenen, Claudin-18.2-positiven und HER2-negativen Adenokarzinom des Magens/AEG: Gesamtüberleben (PPS-Population)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an