Kommentar – NAMSE

Hörbare Watsche

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:

Das ist eine hörbare Watsche. Die Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung empfehlen dem Nationalen Aktionsbündnis für Menschen mit seltenen Erkrankungen (NAMSE) nicht weniger, als ihren zwischen 2010 und 2013 formulierten Aktionsplan mit Arbeitsplänen und Zielvorgaben zu operationalisieren.

Mit anderen Worten: Der Plan ist in den Augen der System- und Innovationsforscher aus Karlsruhe eher eine Stoffsammlung, so unkonkret formuliert, dass sich daraus in sechs Jahren Laufzeit nur wenig Handlungsschub entwickeln konnte.

Kaum verhohlen ist auch die Analyse der wissenschaftlichen Begleiter, dass dieses Vorgehen wohl dem üblichen Muster der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen folge: Aus Sicht der Innovationsforschung sei es spannend zu beobachten, wie am Beispiel der seltenen Erkrankungen die Stärken und Schwächen des Gesundheitssystems wie unter einem Brennglas in besonderer Weise erkennbar würden.

Das ist schon peinlich. Die Versäumnisse liegen in der Startphase des Bündnisses. Die Verzögerungen müssen kranke Menschen heute ertragen. Die aktuellen Akteure hätten die Möglichkeiten, dem Aktionsplan ein zeitgemäßes Update zu verpassen. Wenn sie denn wollen.

Lesen Sie dazu auch: Menschen mit seltenen Erkrankungen: Aktionsplan wird ausgebremst

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zahlen der Gesetzlichen Unfallversicherung

Berufskrankheiten: Der Corona-Peak schwindet allmählich

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gastbeitrag

Wie sinnvoll sind Injektionen an der Wirbelsäule?

Rettungsdienst

Umfrage der Charité: Was Patienten in die Notaufnahme führt

Lesetipps
Adipöse Kinder und Jugendliche tragen für den Rest ihres Lebens eine enorme Bürde mit sich. Die Folgen zeichnen sich bereits im Kindesalter ab und erstrecken sich bis ins Erwachsenenalter.

© kwanchaichaiudom / stock.adobe.com

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Hoffnung auf neue Medikamente zur Gewichtsreduktion bei Kindern

Eine männlicher Patient, der auf einem Fahrradergometer in die Pedale tritt, führt einen Belastungstest durch, um die Herzfunktion zu überprüfen.

© malkovkosta / stock.adobe.com

Mikrovaskuläre Dysfunktion

Was ein Belastungs-EKG bei Angina-pectoris-Verdacht bringt