Baden-Württemberg

Im Gesundheitswesen brummt der Jobmotor

Nirgendwo in Deutschland ist der Anteil der Arbeitsplätze im Gesundheitswesen größer als in Baden-Württemberg. Seit 2008 sind dort fast 43.000 neue Jobs in der Branche entstanden, meldet das Statistische Landesamt.

Veröffentlicht:

STUTTGART. In Baden-Württemberg erweist sich das Gesundheitswesen einmal mehr als Jobmotor.

Zwischen 2008 und 2011 sind im Südwesten 42.600 neue Beschäftigungsverhältnisse entstanden, teilte das Statistische Landesamt am Mittwoch mit. Das entspricht einem Plus von 6,6 Prozent.

Mit 693.700 Beschäftigten im Gesundheitswesen liegt dieser Anteil in Baden-Württemberg gemessen an der Bevölkerungszahl an der Spitze. Im Jahr 2011 kamen dort 64,3 Beschäftigungsverhältnisse mit Gesundheitsbezug auf 1000 Einwohner.

In Nordrhein-Westfalen war die absolute Zahl mit 1,09 Millionen Beschäftigten noch höher, der Anteil mit 61,9 Beschäftigten je 1000 Einwohner aber niedriger.

Nach Angaben der Statistiker verlief der Beschäftigungszuwachs im Zeitraum von 2008 bis 2011 im Gesundheitswesen wesentlich dynamischer als in anderen Branchen.

Auch bedingt durch die Wirtschafts- und Finanzkrise wuchs die Zahl erwerbstätiger Personen branchenübergreifend nur um ein Prozent im Vergleich zu 6,6 Prozent im Gesundheitswesen.

Nachfrage nach Pflegekräften besonders stark

Ursächlich für den Beschäftigungsanstieg ist insbesondere die starke Nachfrage nach Pflegekräften gewesen, melden die Statistiker.

Vor allem bei ambulanten Pflegediensten sowie in stationären und teilstationären Pflegeeinrichtungen wuchs die Zahl der Beschäftigten um 13.600, ein Plus von 13,4 Prozent.

Insbesondere die ambulante Pflege verzeichnete mit einem Plus von 16,6 Prozent einen sehr starken Beschäftigungsaufbau.

In anderen Teilsegmenten des Gesundheitswesens verlief die Entwicklung weniger dynamisch, so etwa in der sogenannten gesundheitsbezogenen Vorleistungsindustrie.

In der pharmazeutischen, medizintechnischen und augenoptischen Industrie sowie in medizinischen und zahntechnischen Labors und dem gesundheitsbezogenen Großhandel legte die Beschäftigung nur um 1200 Stellen zu (1,6 Prozent).

Pflege bleibt Frauendomäne

Das Gesundheitswesen ist auch im untersuchten Zeitraum von 2008 bis 2011 eine Frauendomäne geblieben. Ende 2011 waren in insgesamt sechs untersuchten Bundesländern drei Viertel der Arbeitsplätze im Gesundheitswesen mit Frauen besetzt.

Der Anteil variierte zwischen 72,2 Prozent in Hessen und 76,3 Prozent in Thüringen und Sachsen. In Baden-Württemberg entsprachen die 512.100 Beschäftigungsverhältnisse, die auf Frauen entfielen, einem Anteil von 73,8 Prozent.

Noch stärker sind Frauen in der Pflege vertreten: In Einrichtungen der stationären und teilstationären Pflege arbeiteten zu 85,1 Prozent Frauen, in der ambulanten Pflege betrug der Anteil 89,6 Prozent. (fst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zahlen von vfa und IGES

Krebsmedikamente bleiben innovativ – und teuer

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Lesetipps
Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können