Sachsen-Anhalt

Impf-Regresse sind vom Tisch

Nach dem Schock vor Weihnachten nun die Erleichterung zum Jahreswechsel. Die Ersatzkassen in Sachsen-Anhalt haben Prüfanträge gegen Vertragsärzte zurückgezogen.

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Der Impfstreit in Sachsen-Anhalt ist beigelegt.

Der Impfstreit in Sachsen-Anhalt ist beigelegt.

© Achim Scheidemann / dpa

MAGDEBURG. Weil sie Impfstoffe in vorangegangenen Jahren angeblich den Krankenkassen falsch zugeordnet hatten, drohten vornehmlich Haus- und Kinderärzten des Landes Sachsen-Anhalt Entschädigungszahlungen im sechsstelligen Bereich.

Nach intensiven Gesprächen zwischen den Ersatzkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) sind die Prüfanträge nun zurückgenommen worden.

KVSA soll Primärkassen verklagen

Im Gegenzug verpflichtete sich die KVSA, die Primärkassen auf Herausgabe der Abrechnungsdaten beim zuständigen Sozialgericht in Magdeburg zu verklagen. Es wird vermutet, dass den Ersatzkassen zugunsten der Primärkassen zu hohe Kosten in Rechnung gestellt worden sind. Einen Datenabgleich, der zur Klärung des Problems notwendig ist, hatten die Primärkassen bislang verweigert.

Da die Anspruchsfrist zum Jahresende ausläuft, wollten die Ersatzkassen die betroffenen Ärzte in die Pflicht nehmen. Das hatte für einen Aufschrei der Empörung gesorgt.

"Wir sind für faire und gerechte Strukturen im Gesundheitswesen. Die Verweigerungshaltung der Primärkassen ist skandalös und verhindert bisher eine Kompromisslösung", sagte Dr. Volker Schmeichel, stellvertretender VdeK-Leiter in Sachsen-Anhalt. Er habe dafür kein Verständnis.

Hausärztechef: Desaster für die Versorgung

Der neue Hausärztechef Stefan Andrusch hatte noch am Freitagvormittag gewarnt: " Diese Vorgehensweise wird nicht nur in finanzieller Hinsicht ein Schlag ins Gesicht der Hausärzte, ich befürchte ein Desaster in der schon jetzt angespannten hausärztlichen Versorgung."

Nach der Einigung sagte KVSA-Vorstand Dr. Burkhard John: "Ich bin erleichtert, dass nun das Problem wieder dort ist, wo es hingehört, bei den Krankenkassen. Eine solche Aktion gegen die Vertragsärzte ist genau das falsche Signal in diesen angespannten Zeiten. Ich hoffe, dass wir uns nun wieder gemeinsam der Lösung von Versorgungsproblemen zuwenden können." (zie)

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