Unwirksame Impfstoffe

Impfskandal in China – Impfexperten beruhigen

Nach den Valsartan-Verunreinigungen durch einen chinesischen Hersteller sorgt nun ein Impfstoff-Skandal aus dem Reich der Mitte für Unruhe. Das PEI entwarnt für Deutschland.

Veröffentlicht:
Bevor Impfstoffe in Deutschland zugelassen werden und auf den Markt kommen, werden sie streng geprüft.

Bevor Impfstoffe in Deutschland zugelassen werden und auf den Markt kommen, werden sie streng geprüft.

© Dmitry Naumov / stock.adobe.com

BERLIN. Die Wellen, die die Verunreinigung von Valsartan-Präparaten mit dem potenziell krebserregenden SToff NDMA erzeugt hat, sind noch lange nicht abgeebbt. Nun haben offenbar Verbraucher besorgt auf weitere Meldungen aus China reagiert. Danach hat das Unternehmen Changchun Changsheng bereits seit April 2014 Daten gefälscht und zum Teil unwirksame und abgelaufenen Tollwut-Impfstoffe in Umlauf gebracht. Zudem soll ein unwirksamer Kombi-Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten (DTP) verkauft worden sein.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat nun auf seiner Internetseite einige der Fragen aufgegriffen und beruhigt. Auf die Fragen, ob das chinesische Unternehmen auch Impfstoffe für Kinder und gegen Tollwut nach Deutschland exportiert hat, gibt es ein klares: Nein.

Das PEI betont, dass alle Impfstoffe, die in Deutschland verkehrsfähig sind, entweder eine nationale Zulassung durch das eigene Institut oder eine zentrale Zulassung von der EU-Kommission hätten. Das chinesische Unternehmen Changchun Changsheng habe jedoch weder eine nationale noch eine EU-weite Zulassung für Impfstoffe.

Hiesige Impfstoffe in China hergestellt?

Besteht vielleicht doch die Möglichkeit, dass Zulassungsinhaber, die Impfstoffe in Deutschland auf den Markt bringen, Herstellungsstätten in China haben?

Auch auf diese Frage antwortet das PEI mit :Nein. Keiner der Zulassungsinhaber habe eine Herstellungsstätte in China oder beziehe von dort Antigenkomponenten für die in Deutschland und der EU zugelassenen Impfstoffe.

Zugleich verweisen die Impfexperten darauf hin, dass durch die in Deutschland geltenden Prüfregelungen für die Unternehmen und weitere Qualitätskontrollen durch das Paul-Ehrlich-Institut oder andere amtliche Labore Impfstoffe ohne Antigenkomponente, d.h. ohne Wirkstoff (wie beispielsweise die betroffenen chinesischen Tollwut-Impfstoffe), dabei sicher entdeckt würden. (run)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Bericht von ECDC und WHO

HIV-Erkrankungen werden in Europa oft erst spät erkannt

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

© Bionorica SE

Phytoneering-Akademie

Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

Anzeige | Bionorica SE
Antibiotika – Fluch und Segen

© Springer Medizin Verlag

Podcast

Antibiotika – Fluch und Segen

Anzeige | Bionorica SE
Brauchen wir noch Antibiotika?

© deepblue4you | iStock

Content Hub

Brauchen wir noch Antibiotika?

Anzeige | Bionorica SE
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Primärprävention

Empfehlungen aktualisiert: LDL-Cholesterin wann und wie senken?

Nutzenbewertung

IQWiG erkennt keinen Zusatznutzen für Alzheimer-Antikörper Lecanemab

Lesetipps
Frühwein

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Pneumokokken: Wie auffrischen nach Impfung mit PPSV23 und PCV13?