Kommentar zur EU-Tabakrichtlinie

In der Bewährungsprobe

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:

Ab diesem Freitag beginnt die Bewährungsprobe für die 2014 novellierte EU-Tabakrichtlinie in Deutschland. Nach der Umsetzung in nationales Recht müssen Zigarettenschachteln mit großflächigen Schockbildern versehen sein.

Diese sollen einen präventiven Charakter entfalten und vor allem Jugendliche dauerhaft vom Griff zur Kippe abhalten. Soweit die Hoffnung der Gesetzgeber!

Sicher bedarf es umfangreicher, flankierender Maßnahmen seitens der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, den Krankenkassen und anderer Akteure, um einen nachhaltigen Effekt zu erzielen. Denn Abschreckung muss auch mit fundierter Aufklärung einhergehen.

Zwar verfügt auch Deutschland schon dank umfassender Rauchverbote über eine zunehmend raucherfeindliche Umwelt. Aber Rückzugsgebiete für Nikotinabhängige gibt es noch immer. Und Letztere empfinden die Schockbilder eher als ästhetischen Makel denn als Weckruf, die Lebensgewohnheiten zu ändern.

Das zeigen die hohen zusätzlichen Abverkäufe von Tabakprodukten unmittelbar vor Umsetzung der Richtlinie - von denen der Staat in Form der Tabaksteuer profitiert hat. Bewähren sich die Schockbilder nicht, bleibt noch die Steuerschraube, die in der Vergangenheit durchaus abschreckende Wirkung hatte.

Lesen Sie dazu auch: Schockbilder und Co.: Tabaklobby wettert weiter

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EU-Pharma-Regulierung: Impulse für Deutschland

Der Stand der Europäischen HTA-Regulation

Kooperation | Eine Kooperation von: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung