Die Sicht der gesetzlichen Kassen

Innovationsfeindlich und nicht umsetzbar

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Als innovationsfeindlich und auch nicht umsetzbar kritisieren die Vertreter der gesetzlichen Krankenversicherung das Szenario eines einheitlichen Gemeinschaftstarifs, der durch Individualversicherung ergänzt werden kann. Das Modell fördere hingegen eine Zwei- oder Mehr-Klassen-Medizin.

Von der Aufteilung des Versicherungsmarktes könnten innovationshemmende Effekte ausgehen, weil der Individualversicherungsbereich wahrscheinlich keine ausreichende Basis für Innovationsfinanzierungen liefere. Da Menschen überdies generell eine Tendenz zur Unterversicherung hätten, befürchten die GKV-Vertreter eine "Entsicherung" vieler Bürger.

Kritisch gesehen wird die strikte Orientierung an den Ergebnissen von Kosten-Nutzen-Analysen im Gemeinschaftstarif. Derartige Analyseinstrumente könnten nicht alle Dimensionen der medizinischen Versorgung abbilden. Bei einer Absenkung von Erstattungsschwellenwerten durch den Gesetzgeber könne eine verschärfte Rationierung entstehen. Dagegen sei zu befürchten, dass im Bereich der Individualtarife viele unnötige Leistungen angeboten würden.

Einig sind die GKV-Vertreter darin, dass die Trennung von Gemeinschafts- und Individualtarif innovationsfeindlich ist und eine Optimierung des Behandlungsablaufs über die Grenzen der verschiedenen Versicherungssysteme hinweg konterkariert. Die Abschaffung selektiver Vertragsmöglichkeiten würde das alte System zementieren.

Lesen Sie dazu auch: Integrierte Versorgung? Das war gestern! Die Sicht der Ärzte: Viel Zustimmung, aber auch Zweifel Die Sicht der Patienten / Bürger: Mehrheit für Gemeinschaftstarif Die Sicht der privaten Krankenversicherung: Innovationsgeschwindigkeit wird gehemmt Die Sicht von Kliniken und Innovatoren: Funktionsfähig und durchaus machbar Die Sicht von Janssen-Cilag: Hohe Planungssicherheit, Eigenvorsorge möglich

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