Leitartikel zur Organvergabe

Ist eine Strukturreform nötig?

Je intensiver geprüft wird, desto mehr Manipulationen in der Transplantationsmedizin kommen ans Tageslicht. Doch es geht nicht nur um die strafrechtliche Verfolgung der beschuldigten Ärzte. Genauso wichtig sind Strukturreformen des Systems.

Von Ingeborg Bördlein Veröffentlicht:
Die Organtransplantation steht zurzeit in keinem guten Licht.

Die Organtransplantation steht zurzeit in keinem guten Licht.

© Soeren Stache / dpa

Und jetzt Leipzig! Der größte Medizinskandal des letzten Jahres setzt sich auch 2013 fort. Und das wird wohl noch nicht das Ende der entdeckten Verfehlungen und Manipulationen in der Transplantationsmedizin sein.

Seit September 2012 klopften Prüfer der Bundesärztekammer bei bislang knapp einem Viertel der 47 Transplantationszentren in Deutschland unangemeldet an, um die Patientenakten der vergangenen Jahre zu kontrollieren.

Die Kontrolleure werden von der "Prüfungs- und Überwachungskommission für die Transplantationsmedizin" nun regelmäßig in die Zentren geschickt, seit im Juli vergangenen Jahres Manipulationen von Patientenakten am Uniklinikum in Göttingen bekannt geworden waren.

Die Überprüfung ist zeitaufwendig. Für einen Fall braucht es einen Tag , so heißt es. Somit wird wohl mit der dringend gebotenen schnellen und umfassenden Aufklärung über die Vorgänge in der deutschen Transplantationsmedizin nicht zu rechnen sein.

Immerhin: Von den 25 Zentren, die auch Lebern transplantieren - und hier spielten sich die Manipulationen bislang ab - wurden bereits zehn unter die Lupe genommen. Auch Ärztechef Dr. Frank Ulrich Montgomery rechnet damit, dass die Kontrolleure noch weiteren schwarzen Schafen auf die Spur kommen werden...

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