Fehlallokation

Jeder zehnte Klinikaufenthalt ist vermeidbar

Fast zwei Millionen Krankenhausfälle pro Jahr könnten durch ambulante Medizin ersetzt werden.

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BERLIN. Je dichter die ambulante (fach-)ärztliche Versorgung ist, desto weniger Krankenhausfälle werden registriert. Dies geht aus einer Untersuchung des Berliner IGES-Instituts im Auftrag des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung hervor.

Fast zwei Millionen Krankenhausfälle pro Jahr wären durch eine intensivere ambulante Versorgung vermeidbar, schlussfolgern die Gutachter, die erstmals regionale Unterschiede bei vermeidbaren Klinikaufenthalten untersucht hatten.

Insbesondere hatte IGES im Krankenhaus behandelte Krankheiten unter die Lupe genommen, die durch Impfungen oder andere präventive Maßnahmen hätten verhindert werden können. Im Fokus standen ferner Kurzlieger-Fälle von weniger als drei Tagen.

Die Ergebnisse: Operative Eingriffe, die einen stationären Aufenthalt notwendig machen, sind eher selten, im Vordergrund steht meist die Diagnostik.

Im Bundesdurchschnitt seien 2624 vermeidbare Fälle je 100.000 Einwohner zu beobachten, in Großstadtzentren nur 2257 - 14 Prozent weniger als der Durchschnitt.

Dagegen kommen ländliche Regionen auf 2894 Fälle, zehn Prozent über dem Durchschnitt. Ähnlich verhält es sich mit den Abweichungen der Kurzliegerfälle.

Diese Ergebnisse sollten nach Auffassung von KBV-Chef Andreas Gassen in die Reform der Bedarfsplanung einfließen. (HL)

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