Schleswig-Holstein

KV setzt nicht auf kommunale Eigenbetriebe

Größere Praxen mit Hausärzten will die KV Schleswig-Holstein besonders fördern.

Veröffentlicht:

Bad Segeberg. Die KV Schleswig-Holstein erkennt unter den Krankenhäusern im Norden keinen Trend, sich flächendeckend in der ambulanten Versorgung zu engagieren. Unter Hausärzten beobachtet die Körperschaft dagegen eine Entwicklung in Richtung größere Einheiten.

„Das begrüßen wir, das wollen wir sogar mit dem neuen Strukturfonds besonders fördern“, sagte die KV-Vorstandsvorsitzende Dr. Monika Schliffke auf der jüngsten KV Abgeordnetenversammlung. Sie erwartet, dass Hausarztzentren verstärkt Anstellungsmöglichkeiten schaffen, Praxispersonal weiterbilden und Fachleute für die betriebswirtschaftliche Führung der Zentren einstellen können. Bei solchen Zusammenschlüssen zu hausärztlichen Zentren sieht der Landesentwicklungsplan in Schleswig-Holstein vor, dass diese bevorzugt in ländlichen Zentralorten entstehen.

Die vom GBA angepasste Vorgabe, wonach jeder Versicherte mit dem Auto in maximal 20 Minuten eine hausärztliche Praxis erreichen können soll, wird nach Schliffkes Angaben in Schleswig-Holstein flächendeckend eingehalten und wird selbst in ländlichen Regionen unterschritten.

Zum Ist-Zustand im Norden: Rund 50 Prozent der niedergelassenen Ärzte sind in Gemeinschaften organisiert. Landesweit sind 280 Zweigpraxen entstanden, von denen 130 mit angestellten Ärzten besetzt sind. Das bedeutet, dass diese Zweigpraxen nicht nur stundenweise, sondern oft mit vollem Versorgungsauftrag besetzt werden können. Kommunale Eigeneinrichtungen, ein Modell, das mit dem Pionier in Büsum bundesweit bekannt wurde, werden dagegen auch künftig Insellösungen bleiben. Neben Büsum gibt es derzeit wie berichtet nur noch eine weitere, deutlich kleinere, in Lunden.

Außerdem betreiben Kommunen eigene MVZ an drei Standorten im Land. „Viel Weiteres ist da wohl nicht in Sicht“, sagte Schliffke. Die KV hatte stets betont, dass kommunale Träger für sie nicht erste Wahl als Träger von Arztpraxen sind. Die Körperschaft setzt auf von Ärzten betriebene Modelle. (di)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung