Schleswig-Holstein

Strukturfonds gegen Landarztmangel

Mit einem neuen Modell und viel Geld will die KV Schleswig-Holstein junge Mediziner aufs Land locken. Es geht um Kooperationen in Ärztehand.

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BAD SEGEBERG. Die KV Schleswig-Holstein stellt 3,2 Millionen Euro in einem Strukturfonds bereit, damit auf dem Land sogenannte Teampraxen entstehen. Profitieren sollen Ärztegemeinschaften, die die Versorgung auf dem Land oder in strukturschwachen Regionen sichern helfen.

So sieht das Modell aus: Ein selbstständiges Team aus drei bis fünf Ärzten in einem zentralen Ort in ländlichen Gebieten versorgt mit weitergebildetem Personal und mit telemedizinischer Unterstützung ein Einzugsgebiet mit einem Radius von zehn bis 15 Kilometern. Bei Bedarf zieht diese Teampraxis fachärztliche Expertise per Zweigsprechstunde oder Videosprechstunde hinzu.

Der Aufbau einer solchen Teampraxis solle über den Strukturfonds mit mindestens 100.000 Euro gefördert werden, so die KV.

Als Standorte kommen für die KV Bezirke und Regionen infrage, in denen sich die Versorgungssituation aufgrund der Altersstruktur der Ärzte in den kommenden Jahren verschärfen wird. Welche Regionen am ehesten förderungsfähig sind, will die KV zunächst noch festlegen.

Fest steht aber, dass ausschließlich niedergelassene Ärzte Träger solcher lokalen Gesundheitszentren sein sollen. Die Teampraxis könne sich entweder als MVZ oder als Berufsausübungsgemeinschaft organisieren.

„Wichtig ist, dass sich die Teams durch Kosteneffizienz ein Praxismanagement leisten können“, so KV-Chefin Dr. Monika Schliffke. Zudem sollen sie Angestelltenverhältnisse, Weiterbildungsassistenten und Teilzeitstellen für Nachwuchsärzte ermöglichen, die sich in dieser Region dauerhaft niederlassen möchten. Von Investoren finanzierte Praxisketten lehne die KV ab. Aufgeschlossen zeigte sich die KV dagegen für Raumangebote von Gemeinden.

Aus dem Strukturfonds sollen zudem Zweigpraxen und Hausärzte gefördert werden, die eine NäPA beschäftigen wollen. (di)

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