Kammer Sachsen-Anhalt setzt auf Transparenz

Jetzt geht es in die Region: Die Ärztekammer Sachsen-Anhalt will ihre Versammlungen künftig nicht nur am Sitz in Magdeburg abhalten.

Von Petra Zieler Veröffentlicht:
Kammerchefin Dr. Simone Heinemann-Meerz: will künftig weitere Regionen ansteuern.

Kammerchefin Dr. Simone Heinemann-Meerz: will künftig weitere Regionen ansteuern.

© Zieler

HALLE. Transparenz verbindet Sachsen-Anhalts Kammerpräsidentin Dr. Simone Heinemann-Meerz mit Öffentlichkeit.

Um auch Ärzten im südlichen Teil des Landes die Teilnahme an einer Kammerversammlung zu erleichtern, wurde der Tagungsort kürzlich erstmals von Magdeburg nach Halle verlegt.

Zugegeben, allzu viele Interessierte kamen nicht zur öffentlichen Sitzung - aber es war ein Zeichen.

"Mehr als 20 Jahre fanden die Kammerversammlungen in Magdeburg statt. Ich kann mir vorstellen, künftig weitere Regionen des Landes anzusteuern. Es muss nicht immer die Zentrale sein", so die Präsidentin. Die Herbsttagung wird allerdings wieder am Sitz der Kammer in Magdeburg stattfinden.

Erste Früchte trägt auch die angestrebte bessere Zusammenarbeit mit der KV des Landes. So erhielt deren Vize-Vorstand Dr. Holger Grüning sowie auch der Chef des Landeskrankenhausgesellschaft, Peter Löbus, die Möglichkeit, die Kammer-Delegierten über ihre jeweilige Arbeit zu informieren.

Unabhängige Fortbildungen geplant

Laut KV-Vize Grüning können aktuell in Sachsen-Anhalt 35 Prozent der Hausarztpraxen nicht nachbesetzt werden, der Bedarf an Hausärzten wird in den kommenden fünf Jahren von derzeit 400 auf 640 ansteigen.

KV-eigene Praxen, Zuschläge für Praxisgründungen oder Vergütungen sollen diesen Trend aufhalten. Neben der notwendigen Überarbeitung der Bedarfsplanung werde derzeit auch über die Bildung eines Fonds für Leistungserbringer in unterbesetzten Regionen nachgedacht.

Bereits auf den Weg gebracht haben KV und Kammer eine Vereinbarung zur ärztlichen Fortbildung. Simone Heinemann-Meerz: "Wir wollen künftig mehr Fortbildungen ohne Beteiligung der Pharmaindustrie anbieten."

Mit diesem bundesweit ersten Projekt wollen sich beide Parteien per Vertrag verpflichten, für die Fortbildungen Themen zu wählen, die für die interdisziplinäre Fortbildung geeignet sind und einen möglichst breiten Teilnehmerkreis aus dem stationären und dem ambulanten Bereich ansprechen.

Die erste Fortbildung soll im Herbst zum Thema: "Hygiene in Klinik und Praxis - Umgang mit Problemkeimen" stattfinden. Bei Fortbildungen, die die Kammer nicht organisiert, soll auf ein transparentes Sponsoring geachtet werden.

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