Kinder mit Magersucht sollen besser versorgt werden

Ein neues Versorgungskonzept aus der KBV-Vertragswerkstatt soll die Wartezeit auf Therapie bei Essstörungen verkürzen.

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BERLIN (eb/fuh). Eine verbesserte Behandlung von Patienten mit Bulimie und Magersucht - das ist das Kernziel eines neuen Versorgungsprogramms aus der Vertragswerkstatt der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).

"Kinder leiden fast ebenso häufig wie Erwachsene an psychischen Erkrankungen. Doch oftmals fehlen geeignete Versorgungsstrukturen", erläuterte der Vorstand der KBV, Dr. Carl-Heinz Müller, bei der Vorstellung des neuen Konzepts in Berlin. Um die Defizite zu beseitigen, habe die KBV zusammen mit mehreren Verbänden ein innovatives Konzept für an Magersucht und Bulimie erkrankte Kinder entwickelt.

Mit an der Entwicklung des Konzepts beteiligt sind der Berufsverband Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland, der Berufsverband deutscher Psychiater und Psychotherapeuten, die Deutsche Psychotherapeutenvereinigung und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte.

Multiprofessionelle Teams und eine interdisziplinäre Koordination sowie Dokumentation sind nach Aussagen von Müller Kernbestandteile des Konzeptes zur qualitätsgesicherten Versorgung von Kindern mit Anorexie oder Bulimie.

Insgesamt gehören Essstörungen zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter und weisen eine hohe Letalitätsrate auf. Für geeignete Therapieplätze bestehen derzeit lange Wartezeiten.

"Unser Konzept zielt auf eine frühe Intervention, um die Heilungschancen zu erhöhen, auf einen niederschwelligen Zugang sowie auf die Kooperation der Akteure für einen zeitnahen Therapiebeginn", erklärt Müller. Krankenkassen ruft er zur Teilnahme an dem Vertrag auf.

Die Vertragswerkstatt erarbeitet Versorgungskonzepte auf Grundlage des Paragrafen 73c SGB V. Als Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Vertragskoordinierung bietet die KBV die Konzepte den Kassen zur gemeinsamen Umsetzung an.

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