COVID-19-Pandemie

Kindermediziner Dötsch wirbt für Corona-Impfungen

Vor allem vorerkrankte Kinder sollten gegen SARS-CoV-2 geimpft werden, sagt der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik Köln, Jörg Dötsch. Auch bei den 12- bis 17-Jährigen spreche das Nutzen-Risiko-Verhältnis klar für die Impfung.

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Professor Dötsch hält die COVID-Schutzimpfung bei den 12- bis 17-Jährigen für „uneingeschränkt“ empfehlenswert.

Professor Dötsch hält die COVID-Schutzimpfung bei den 12- bis 17-Jährigen für „uneingeschränkt“ empfehlenswert.

© picture alliance / photothek | Florian Gaertner

Berlin. Der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik Köln, Professor Jörg Dötsch, hält die Schutzimpfung gegen COVID-19 bei den 12- bis 17-Jährigen für „uneingeschränkt“ empfehlenswert. „Das Nutzen-Risiko-Verhältnis ist eindeutig zugunsten der Impfung zu sehen“, sagte Dötsch am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD). Dötsch ist Mitglied des 19-köpfigen Pandemie-Expertenrats der neuen Bundesregierung.

Dötsch betonte, 12- bis 17-Jährige hätten ein „minimal gesteigertes Risiko“, eine Herzmuskel-Entzündung zu bekommen. Selbst nach pessimistischen Schätzungen sei etwa nur jeder zehntausendste Teenager betroffen. Sei es zu dieser Erkrankung gekommen, sei sie in den genannten Fällen bislang immer reversibel verlaufen, sagte der Mediziner.

Bei Vorerkrankung „unbedingt“ impfen lassen

Mit Blick auf die 5- bis 11-Jährigen riet Dötsch, Kinder mit chronischen Erkrankungen „unbedingt“ gegen COVID-19 zu impfen. Dasselbe gelte für Kinder, die mit Angehörigen in einem Haushalt lebten, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnten, aber zu Risikogruppen zählten. Ähnlich hatte sich zuvor bereits die Ständige Impfkommission (STIKO) geäußert.

Für alle anderen Kinder der genannten Altersklasse gelte: Wünschten deren Eltern die Impfung, dann spreche nichts dagegen, „denn es handelt sich um einen zugelassenen Impfstoff, er ist europäisch und national zugelassen“.

Zögerliche Eltern nicht bedrängen!

Erste Daten sprächen zudem für eine „geringe Nebenwirkungsrate“, so Dötsch. Eltern, die zögerlich seien, sollten nicht gedrängt werden. „Man ist in jedem Fall in einer verantwortungsvollen Situation – sowohl wenn man seine Kinder jetzt impft als auch wenn man wartet“. Es dürfe zu keiner Stigmatisierung kommen.

Kinder unter 5 Jahren sollten aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht gegen Corona geimpft werden, sagte Dötsch. Weder sei der Impfstoff für sie zugelassen, noch wisse man, wie die richtige Dosis aussehe. „Deswegen kann ich allen Eltern und behandelnden Ärzten nur davon abraten, den Off-Label-Use hier anzuwenden.“ (hom)

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