Unicef

Kindersterblichkeit deutlich gesunken

Die weltweite Kindersterblichkeit ist laut einem neuen Unicef-Bericht gesunken. Die Zahl der Masernfälle nimmt jedoch bedrohlich zu.

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In Entwicklungsländern ist die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren in armen Familien doppelt so hoch wie in wohlhabenderen Haushalten.

In Entwicklungsländern ist die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren in armen Familien doppelt so hoch wie in wohlhabenderen Haushalten.

© Dennis M. Sabangan/epa/dpa

New York. Kinder sterben zwar seltener ganz früh und leben auch gesünder als in den vergangenen drei Jahrzehnten, dafür sind sie aber neueren Bedrohungen wie dem Klimawandel ausgesetzt. Das geht aus einem am Montag veröffentlichten Bericht des Kinderhilfswerks Unicef zu 30 Jahren Kinderrechte hervor.

Unicef-Geschäftsführerin Henrietta Fore sagte, zusätzlich zu den anhaltenden Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Bildung müssten sich Kinder heute mit neuen Bedrohungen wie dem Klimawandel, Online-Missbrauch und Cybermobbing auseinandersetzen. Gerade von den Auswirkungen der Klimakrise seien sie besonders bedroht.

Weltweite Kinder-Sterblichkeit deutlich gesunken

In dem Bericht heißt es, die weltweite Sterblichkeitsquote von Kindern unter fünf Jahren sei im Vergleich zu 1989 um rund 60 Prozent gesunken. Zudem gingen inzwischen deutlich mehr Kinder in Grundschulen und ihre Rechte würden in vielen Ländern besser gesetzlich geschützt.

Allerdings seien die Fortschritte nicht gleichmäßig verteilt: So ist in Entwicklungsländern die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren in armen Familien doppelt so hoch wie in wohlhabenderen Haushalten.

Nur die Hälfte der in besonders armen Familien lebenden Kinder in Ländern südlich der Sahara sei zudem gegen Masern geimpft, heißt es in dem Bericht. Die Zahl der bekannten Masernfälle habe sich von 2017 auf 2018 weltweit mehr als verdoppelt. Hart erkämpfe gesundheitliche Fortschritte stünden nun wieder auf dem Spiel.

Kinderehen seien heute zwar kein ganz so großes Problem mehr wie noch 1989, als die UN-Kinderrechtskonvention angenommen wurde. Für Mädchen aus besonders armseligen Lebensverhältnissen sei das Risiko einer Zwangsheirat aber entgegen dem globalen Trend gestiegen.

Unicef-Geschäftsführerin Fore forderte „Innovation, neue Technologien, politischen Willen und mehr Ressourcen“, um das Leben von Kindern in aller Welt zu verbessern.

„Tiefgreifend vom Klimawandel beeinträchtigt“

Zuvor hatten bereits die Experten des internationalen Forschungsprojekts „The Lancet Countdown on Health and Climate Change“ vor den Folgen des Klimawandels für Kinder gewarnt.

Bei einem Weiterwirtschaften wie bisher „wird das Leben jedes heute geboren Kindes tiefgreifend vom Klimawandel beeinträchtigt werden“, heißt es in einem kürzlich veröffentlichten Bericht. (dpa/ths)

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