Schleswig-Holstein

Kleines Krankenhaus, große Auswirkungen

Schleswig-Holsteins Krankenhauslandschaft ist im Umbruch. Deutlich wird das auch an einem Beispiel in Middelburg wenige Kilometer entfernt von Eutin: Das dortige DRK Krankenhaus wird aufgekauft, Zuständigkeiten aufgeteilt.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:
Das DRK Krankenhaus in Middelburg aus der Luftperspektive. Das Spezialkrankenhaus wird von Sana übernommen.

Das DRK Krankenhaus in Middelburg aus der Luftperspektive. Das Spezialkrankenhaus wird von Sana übernommen.

© drk-sh

EUTIN. Der Strukturfonds soll es ermöglichen: Vier Krankenhäuser im Osten Schleswig-Holsteins stehen vor einem umfassenden Wandel – mit höchst unterschiedlichen Auswirkungen für die einzelnen Standorte. In Lübeck werden Kapazitäten ausgebaut, in der Kreisstadt Eutin (Kreis Ostholstein) wird enger kooperiert und das bisherige DRK Krankenhaus in Middelburg geschlossen.

Diese Folgen des geplanten Wandels hat jüngst der Ersatzkassenverband Schleswig-Holstein bekannt gegeben. Das Spezialkrankenhaus Middelburg (Neurologie und Geriatrie) ist gerade vom privaten Klinikbetreiber Sana übernommen worden, der das Haus schon seit einiger Zeit per Managementvertrag geführt hatte und der die Öffentlichkeit nun am 4. September über die Veränderungen informieren will.

Die neurologische Früh-Rehabilitation aus Middelburg soll laut vdek nun nach Lübeck an das dortige Sana-Klinikum verlegt werden. Die Geriatrie wird in Eutin konzentriert, wo die bereits ansässigen Träger Sana und St. Elisabeth künftig enger kooperieren werden. Am Standort der Sana-Klinik in Eutin soll ein Neubau mit 155 Betten entstehen, den künftig das St. Elisabeth-Krankenhaus betreiben wird. Im Neubau sollen stationäre geriatrische und palliativmedizinische Versorgung sowie die Innere Medizin zusammengeführt werden. Damit rücken die beiden Träger enger zusammen. Der bisherige Standort von St. Elisabeth wird für die tagesklinische Versorgung und für spezialisierte Angebote der ambulanten und stationären Pflege umgebaut.

Die Krankenkassen sprechen von Gesamtinvestitionen in Höhe von 51 Millionen Euro in Ostholstein. 26 Millionen Euro wurden aus dem Strukturfonds beantragt. Die Hoffnung der Nordlichter: Wenn andere Bundesländer ihr Volumen nicht ausschöpfen, könnte dieser Betrag in einer zweiten Runde eventuell noch aufgestockt werden. Außerdem sind Landesmittel für die Maßnahmen in Ostholstein eingeplant.

Der Strukturfonds wird aus Mitteln des Gesundheitsfonds gespeist und umfasst bundesweit eine Milliarde Euro. Das Geld soll für Maßnahmen zur Konzentration und zum Abbau von Klinikbetten eingesetzt werden. Eine Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die Krankenkassenverbände in den Bundesländern den Anträgen zustimmen. Im Norden waren die Kassenverbände eng in die Projektskizzen eingebunden und unterstützen die Vorhaben.

Außer in Ostholstein soll auch der Strukturwandel im stationären Sektor in Nordfriesland vorangetrieben werden. Dort sollen wie berichtet Gynäkologie und Geburtshilfe von Niebüll nach Husum verlagert werden. In Tönning werden keine stationären Leistungen mehr angeboten. Der Antrag aus Nordfriesland hat ein Volumen von 7,7 Millionen Euro.

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