Krankenhaus-Report

Klinikqualität im Aufwind - mit Ausnahmen

Bislang sind nur wenige Details aus dem Krankenhaus-Qualitätsreport 2011 bekannt, etwa zu Hüftoperationen. Gemessen werden 430 Qualitätsindikationen in 30 Bereichen wie Pflege, Mammografie oder Neugeborenenversorgung. Mit Spannung werden natürlich jetzt die Wertungen zur Transplantation erwartet.

Veröffentlicht:
Ein Ergebnis des Krankenhaus-Reports ist schon bekannt: die viel zu lange Wartezeit auf eine Operation nach Oberschenkelhals-Fraktur.

Ein Ergebnis des Krankenhaus-Reports ist schon bekannt: die viel zu lange Wartezeit auf eine Operation nach Oberschenkelhals-Fraktur.

© rudybaby / fotolia.com

BERLIN (af). Bei der Datenerfassung zum Krankenhausreport haben im vergangenen Jahr 1666 Krankenhäuser teilgenommen.

Die Entwicklungen bei Behandlung und Pflege werden anhand von 430 Qualitätsindikatoren gemessen. 182 von ihnen müssen veröffentlicht werden. Ein Jahr zuvor waren es noch nur knapp 30 gewesen.

Das Spektrum erfasst 30 Leistungsbereiche und reicht von der Gallenblasenentfernung über Knie- und Hüftendoprothesenversorgung, der Mammachirurgie, der Neu- und Frühgeborenenversorgung bis zur Dekubitusprophylaxe. Mit Spannung erwartet werden auch die Wertungen zur Organtransplantation.

Der GBA hat beschlossen, den vom Göttinger Institut für angewandte Qualitätsförderung erstellten Report Mitte September zu veröffentlichen.

42 Indikatoren deuten auf verbesserte Versorgung hin

Insgesamt wurden für den Report vier Millionen Datensätze ausgewertet. "42 Qualitätsindikatoren deuten auf eine Verbesserung der Versorgung in Krankenhäusern hin", sagte Dr. Bernd Metzinger von der Deutschen Krankenhausgesellschaft. So habe zum Beispiel die Zahl der Hörtests bei Neugeborenen zugenommen. Sieben Indikatoren hätten sich verschlechtert.

"Wir erwarten, dass auffällig gewordene Kliniken Veränderungen einleiten", sagte Dr. Bernhard Egger vom GKV-Spitzenverband.

So waren 244 Krankenhäuser dadurch aufgefallen, dass Patienten auf eine Hüftoperation mehr als 48 Stunden warten mussten.

Auch sektorenübergreifende Aspekte spielen im Qualitätsreport bereits eine Rolle. Fachleute der Bundesfachgruppe Cholezystektomie hätten sich wegen der immer kürzeren Liegezeiten für ein Follow up-Verfahren stark gemacht, berichtete Dr. Regina Klakow-Franck, die im GBA den Unterausschuss Qualitätssicherung leitet.

So sollen die Behandlungsergebnisse auch über den Aufenthalt im Krankenhaus hinaus beobachtet werden können. Der GBA habe das Aqua-Institut bereits damit beauftragt.

"Das Follow up-Verfahren wird verstärkt auf der Nutzung von ohnehin verfügbaren Routinedaten basieren", sagte Klakow-Franck. Solche Verfahren würden auch für die Knie- und Hüftendoprothesenversorgung vorbereitet.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System