Pandemiefolgen

Knie- und Hüft-Operationen gehen deutlich zurück

Die DAK hat ihre Krankenhausdaten von 2019 bis 2021 ausgewertet und fragt sich, ob jede ausgefallene Operation auch wirklich notwendig gewesen wäre.

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Hamburg. Die Coronapandemie hat erhebliche Auswirkungen auf planbare Operationen. So ist die Zahl der Hüft- und Knieoperationen in den ersten beiden Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 40 Prozent gesunken. Das geht aus einer Sonderanalyse der DAK-Krankenhausdaten für die Jahre 2019, 2020 und 2021 hervor. Für das gesamte Pandemiejahr 2020 verzeichnete die Krankenkasse einen Rückgang von 17 Prozent bei den Knie-Ops und 12 Prozent bei Eingriffen an der Hüfte.

Besonders extrem war der Einbruch bei den Operationen während des Frühjahrs-Lockdowns im vergangenen Jahr. So gingen die Behandlungszahlen bei den operativen Eingriffen an Knien um 74 Prozent und bei Hüften um 75 Prozent zurück. Während des sogenannten „Lockdown Light“ im November und Dezember 2020 gab es 18 Prozent weniger Eingriffe an Knien und ein minus von 13 Prozent bei Hüft-Operationen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ab Mitte Dezember bewegten sie sich laut DAK wieder ungefähr auf dem Vorjahresniveau.

Den starken Rückgang führt die Krankenkasse auf die Zurückhaltung der Patienten und das Freihalten von Betten- und Personalkapazitäten für COVID-Patienten seitens der Kliniken zurück. „Wir können auf Basis der Datenlage zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren, ob der Rückgang der stationären Behandlungen gleichzeitig zu einem Anstieg ambulanter Operationen führte. Fakt ist: Ein Nachholeffekt bei stationären Knie- und Hüft-Ops sehen wir aktuell nicht“, sagt DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Das werfe die Frage auf, ob viele angesetzte elektive Operationen überhaupt notwendig gewesen wären, so Storm. (chb)

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