Pflegenotstand

Konzertierte Aktion geht auf die Zielgerade

Veröffentlicht:

BERLIN. Im Juli vor einem Jahr haben drei Minister einen Schwur geleistet, gegen den drohenden Pflegenotstand vorzugehen und die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern. Am Dienstag nun wollen Familien- und Ausbildungsministerin Dr. Franziska Giffey (SPD), Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) die Ergebnisse der „Konzertierten Aktion Pflege“ vorstellen. Beteiligt sind die Länder, die Pflegeverbände und die Kassen.

Das Paket wird auf jeden Fall eine „Ausbildungsoffensive Pflege“ enthalten. Zahlreiche Initiativen sollen die Zahlen der Auszubildenden und die der ausbildenden Einrichtungen bis Ende 2023 um zehn Prozent steigen lassen, hat Giffey bereits angekündigt. Zudem sollen Berufsrückkehrer mobilisiert werden. Weitere zentrale Ziele sind die Anwerbung von Pflegekräften im Ausland, zum Beispiel in Albanien und im Kosovo, sowie eine wie auch immer geartete Tarifeinheit bei den Pflegelöhnen. Im Vorgriff darauf haben Pflegeanbieter überwiegend aus der Arbeiterwohlfahrt einen neuen Arbeitgeberverband angekündigt, der einen Tarifvertrag abschließen will, den Arbeitsminister Heil dann für verbindlich erklären könnte.

Dagegen stemmen sich die privaten Arbeitgeber. In einem im Auftrag des bpa-Arbeitgeberverbands erstellten Gutachten zweifelt der ehemalige Verfassungsrichter Professor Udo di Fabio die Verfassungsmäßigkeit eines solchen Vorgehens an.

Bereits außerhalb der Aktion beschlossen sind zusätzlich 13.000 Altenpflegestellen, die Finanzierung zusätzlicher Stellen in der Krankenpflege und der Wegfall des Schulgelds für Pflegeschüler. (af)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse