Gebärdensprache

Krankenkasse muss Kurs bezahlen

Veröffentlicht:

KOBLENZ. Droht Patienten krankheitsbedingt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Taubheit, muss die Krankenkasse ihnen die Kosten für einen Gebärdensprachkurs bezahlen. Der Kurs ist dann als Krankenbehandlung anzusehen, entschied kürzlich das Sozialgericht Koblenz.

Damit bekam ein Krankenversicherter recht, der an einer nicht heilbaren Hörstörung leidet. Sein Arzt bescheinigte ihm, dass die Erkrankung mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Taubheit führt.

Bevor er gar nichts mehr hören kann, wollte der Patient noch so schnell wie möglich die Gebärdensprache lernen. Sein Arzt attestierte ihm, wie wichtig das möglichst frühzeitige Lernen der Gebärdensprache sei. Die Kasse sollte daher entsprechende Kurse bezahlen.

Diese kam dem zwar zunächst nach, weigerte sich aber später: Gebärdensprachkurse gehörten nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung.

Das Sozialgericht Koblenz urteilte jedoch zugunsten des Versicherten. Die Teilnahme an solchen Kursen sei als Krankenbehandlung zu werten, für die die Krankenkassen bei medizinischer Notwendigkeit aufzukommen hätten. (fl/mwo)

Az.: S 14 KR 760/14

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur „Finanz-Kommission Gesundheit“

Kommissionitis: Nina Warken auf Lauterbach-Kurs

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie können Ärztinnen und Ärzte unter Druck die richtigen Entscheidungen treffen, Dr. Burda?

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung