Krankenkassen weisen Klage über Arztmangel zurück

BERLIN (sun/hom). Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen hat erneut bestritten, dass es in Deutschland einen Mangel an Ärzten gibt. "Wir haben in Deutschland ausreichend viele Ärzte, um alle hier lebenden Menschen gut zu versorgen", sagte Verbandsvize Johann-Magnus von Stackelberg am Dienstag in Berlin.

Gleichwohl sei die Versorgung in vielen Regionen nicht so, wie es wünschenswert wäre. In vielen Gegenden sei "eine teure und unnötige Überversorgung gerade mit spezialisierten Fachärzten" festzustellen. "Gleichzeitig gibt es einige wenige Regionen, in denen mehr Hausärzte gut für die ambulante medizinische Versorgung wären", betonte von Stackelberg.

Weiter gestärkt werden müsse die Primärversorgung durch Haus-, Kinder- und Frauenärzte. Dazu habe der Verband ein entsprechendes Positionspapier erarbeitet (wir berichteten). Nur so könne eine flächendeckende wohnortnahe Versorgung sichergestellt werden.

Um "vorhandene Überversorgung" abzubauen und Unterversorgung nicht aufkommen zu lassen, müsse zudem die Trennung zwischen Kliniken und niedergelassenen Fachärzten überwunden werden, forderte von Stackelberg. Wolle man die Versorgungssituation verbessern, sei es notwendig, vor allem regionalspezifische Bedarfsanalysen und die tatsächliche Erreichbarkeit der Ärzte einzubeziehen. Außerdem müssten für Ärzte mehr Möglichkeiten geschaffen werden, in Teilzeitarbeit zu arbeiten oder gleichzeitig Tätigkeiten in der ambulanten und stationären Versorgung zu übernehmen. Entscheidend sei, "dass alle Patienten Zugang zu allen Leistungen haben".

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Die Hand eines Labortechnikers mit einem Blutröhrchen und einem Regal mit anderen Proben.

© angellodeco / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Chronisch entzündliche Darmerkrankung noch vor Ausbruch identifizieren

Bei Leberzirrhose liegt das Risiko für eine Dekompensation im ersten Jahr nach Diagnosestellung bei bis zu 30 Prozent; eine der häufigsten Formen der Dekompensation, Aszites, entwickelt sich im Laufe des Lebens bei bis zu 40 Prozent der Personen mit Leberzirrhose.

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Studie mit über 10.000 Personen

Leberzirrhose: Niedrigere Komplikationsrate unter SGLT-2-Inhibitoren