Empfehlungen der EU-Kommission

Krebs-Vorsorge: EU drängt auf mehr Früherkennungs-Programme

Die Mitgliedsländer sollen 90 Prozent der EU-Bürger bis 2025 eine Vorsorgeuntersuchung anbieten, etwa Brust-, Gebärmutterhals- und Darmkrebs-Screenings. Die EU-weiten Unterschiede seien inakzeptabel groß.

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Befundung einer Mammografie: Die Altersspanne für die Früherkennungsprogramme liegt in der EU bisher bei 50 bis 69 Jahren. Die EU-Kommission hat eine Ausweitung auf 45 bis 75 Jahre empfohlen.

Befundung einer Mammografie: Die Altersspanne für die Früherkennungsprogramme liegt in der EU bisher bei 50 bis 69 Jahren. Die EU-Kommission hat eine Ausweitung auf 45 bis 75 Jahre empfohlen.

© dpa

Brüssel. Die Früherkennung von Krebs in der Europäischen Union soll nach dem Willen der EU-Kommission deutlich ausgeweitet werden. „Wir müssen der Floskel ‚Früherkennung rettet Leben‘ Taten folgen lassen“, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Dienstag in Brüssel. Es müsse mehr und bessere Vorsorgeuntersuchungen geben. „Wenn wir nicht handeln, wird Krebs bis 2035 die häufigste Todesursache in der EU sein.“

Konkret legte die EU-Kommission Empfehlungen an die Mitgliedstaaten vor, wonach 90 Prozent der EU-Bürger bis 2025 eine Vorsorgeuntersuchung angeboten werden soll, wenn sie für Brust-, Gebärmutterhals- und Darmkrebs-Screenings infrage kommen. Heute gebe es noch inakzeptable Unterschiede bei der Abdeckung mit Screenings, sagte Kyriakides. Diese liege für die Zielbevölkerung bei Brustkrebs zwischen 6 und 90 Prozent.

Altersgrenze für Mammascreening auf 45 Jahre senken

Auch sollten benachteiligte Gruppen wie etwa in ländlichen Regionen Zugang zu Untersuchungen haben, sagte Kyriakides. Das gezielte Screening soll auf Prostata-, Lungen- und Magenkrebs ausgeweitet werden. Nach Ansicht der EU-Kommission sollte Brustkrebsscreening außerdem auf Frauen zwischen 45 und 75 Jahren ausgeweitet werden. Derzeit liegt die Spanne zwischen 50 und 69 Jahren.

Die Vorschläge vom Dienstag sollen veraltete Empfehlungen von 2003 ersetzen und sind Teil eines umfassenden Plans der EU gegen Krebs. Als Nächstes befassen sich die EU-Staaten mit den Vorschlägen, deren Umsetzung für die Länder nicht verpflichtend ist. (dpa)

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