Psychotherapie

Mehr Hilfe für Kinder mit kranken Eltern

Erkrankt ein Elternteil schwer, so ist das für Kinder eine Belastung. Im Saarland wird nun eine Versorgungslücke geschlossen.

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SAARBRÜCKEN. Im Saarland können Familien mit minderjährigen Kindern jetzt psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, wenn ein Elternteil schwer erkrankt ist. Die Techniker Krankenkasse (TK) und die KV Saarland haben dafür einen ab sofort geltenden Vertrag geschlossen.

Die TK übernimmt nach eigenen Angaben die Kosten für bis zu acht Beratungssitzungen. Die Leistungen werden außerhalb des Budgets vergütet.

Für Kinder sei es eine extreme Belastung, wenn ein Elternteil schwer erkrankt, erklärte der Leiter der saarländischen TK-Landesvertretung, Jörn Simon. "Sie erleben irrationale Schuldgefühle, Ängste und eine große Verunsicherung, denen sie häufig nicht gewachsen sind", sagte Simon. Mit dem neuen Vertrag schließe man eine Versorgungslücke.

Voraussetzung für die Leistung ist, dass ein TK-versichertes Elternteil an Krebs, Aids, psychischen Erkrankungen, Schlaganfall, Multipler Sklerose, Parkinson, Mukoviszidose, erblich fortschreitenden Muskelerkrankungen, Epilepsie, Sucht- oder Lebererkrankungen leidet. Bei welcher Kasse der andere Elternteil und das Kind versichert sind, spielt keine Rolle.

An dem neuen Vertrag können sowohl Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten als auch ärztliche und psychologische Psychotherapeuten teilnehmen. "Wir halten den Vertrag für sehr wichtig", erklärte der Chef der KV Saarland, Dr. Gunter Hauptmann. "Denn Kinder trauen sich oft nicht, über ihre Ängste zu sprechen". (kin)

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