Kommentar zum NPK-Bericht

Mehr Schein als Sein

Der erste Bericht der Nationalen Präventionskonferenz enthält viel Schulterklopfen. Nur ist der Blick viel zu verengt. Nach wie vor wird Prävention in Projekten gedacht.

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Eine Leistungsschau auf 320 Seiten – das ist der erste Bericht der Nationalen Präventionskonferenz. Renten- und Unfallversicherung sowie GKV und PKV sind 2015 vom Gesetzgeber mit dem Präventionsgesetz zu Alliierten wider Willen gemacht worden.

Bis zum 1. Juli mussten die Sozialträger ihren Bericht abliefern, dessen Struktur und Leitfragen der Gesetzgeber im Detail vorgegeben hat. Das Ergebnis und die Begleitmusik fallen erwartungsgemäß aus: Viel Zahlenhuberei und Schulterklopfen für die gute Zusammenarbeit.

Bund, Länder, Kommunen – hier insbesondere die Arbeit der Gesundheitsämter – aber auch Bildung und Teilhabeangebote: Sie alle kommen in dem Bericht nicht vor. Entsprechend verengt fällt der Blick auf Prävention und Gesundheitsförderung aus. „Health in All Policies“, also ein Ansatz, der gesundheitliche Fragen ins Zentrum aller Politikfelder stellt, sieht anders aus.

Das schwerfällige Konstrukt der Nationalen Präventionskonferenz zwingt die Sozialkassen in ein Boot, dennoch bleiben sie ihrem Silodenken verhaftet. Die seinerzeit von Union und SPD im Gesetz verankerten Ausgabenanteile für Prävention etwa in Betrieben oder Kitas befördern ein Denken in Projekten, sektorenübergreifende Ansätze dagegen fristen ein Mauerblümchen-Dasein.

Lesen Sie dazu auch: Präventionsbericht: Mühsal auf dem Weg zu mehr Gesundheit

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