Mengenwachstum sorgt bei Arzneien für Ausgabensprung

NEU-ISENBURG (fst). Die Arzneiausgaben der gesetzlichen Krankenkassen haben von März bis Mai 2009 im Jahresvergleich mit 5,3 Prozent stärker zugelegt als in den Quartalen zuvor.

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Das geht aus Daten des Marktforschungsunternehmens IMS Health hervor. Lässt man Impfstoffe außen vor, sind die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,6 Prozent gestiegen. In den Quartalen zuvor pendelte das Wachstum zwischen 2,6 und 3,3 Prozent. Bei den Impfausgaben setzt sich der seit Jahresbeginn zu beobachtende Trend fort. Die von März bis Mai veranlassten Impfausgaben beliefen sich auf 259 Millionen Euro -  fast nur noch die Hälfte im Vergleich zum letzten Quartal 2008.

Als ein Grund für das Ausgabenwachstum bei Arzneimitteln gilt die Mengenzunahme. Als statistisch härterer Indikator im Vergleich zur Zahl abgegebener Packungen weist der Marktforscher IMS Health hierbei die Auswertung nach so genannten Zähleinheiten aus. So werden zum Beispiel auch einzelne Tabletten oder Tropfen berücksichtigt, die in Apotheken abgegeben wurden. Der Zuwachs nach Zähleinheiten beläuft sich von März bis Mai 2009 auf 3,9 Prozent. Zum Vergleich: Im Zeitraum von Juni bis August 2008 waren es lediglich 2,0 Prozent.

Das Wachstum bei den Arzneiausgaben speist sich dabei maßgeblich aus zwei Arzneisegmenten, und zwar aus patentgeschützten Originalpräparaten -  sowie Zweitanbietern - und aus Generika. Der Umsatz von patentgeschützten Arzneimitteln ist im jüngsten Quartal zu Apothekenverkaufspreisen auf 3,448 Milliarden Euro gestiegen. Das entspricht einem Plus von 15,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatz mit Generika legt um 6,3 Prozent auf 2,279 Milliarden Euro zu. Alle anderen Arzneisegmente, beispielsweise Altoriginale, verlieren im Gegenzug teilweise zweistellig an Umsatz.

Bei den patentgeschützten Arzneimitteln weisen beispielsweise spezifische Antirheumatika (+ 28 Prozent), Antipsychotika (+ 53,3), Antiepileptika (+ 31,3), Immunsuppressiva (+ 23,2) oder Virustatika gegen HIV (+ 21,7) besonders hohe Ausgabenzuwächse auf.

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