Proteste und Streiks

Militärs ordnen Schließung des Mingalar-Hospitals in Mandalay an

Die Leitung des Krankenhauses wird beschuldigt, Ärzte beschäftigt zu haben, die der oppositionellen „Bewegung für zivilen Ungehorsam“ nahe stehen.

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Yangon. Die Junta in Myanmar hat die Schließung des renommierten Mingalar-Hospitals in Mandalay angeordnet. Die Militärs beschuldigen die Leitung des 150-Betten-Krankenhauses, Ärzte beschäftigt zu haben, die mit der oppositionellen „Bewegung für zivilen Ungehorsam“ (CDM) verbunden sein sollen, wie das Nachrichtenportal „Myanmar Now“ berichtet.

„Vor einem Jahr gab es einen Vorfall, bei dem festgestellt wurde, dass zwei CDM-Ärzte im Krankenhaus arbeiteten. Aber ich weiß nicht, warum sie erst jetzt darauf reagieren“, sagte ein Arzt der im Untergrund agierenden CDM, Soe Thura Zaw, dem Portal. Die Zwangsschließung werde erhebliche Auswirkungen auf die Patienten des Krankenhauses haben.

Großer Schaden für Patienten

„Das Mingalar-Krankenhaus verfügt über viele moderne Geräte und die Kapazität, seinen Patienten angemessene Behandlung zu bieten. Diese rechtswidrige Schließung durch das Militär wird Patienten großen Schaden zufügen, die im Voraus Termine vereinbart und dort auf eine Behandlung gewartet haben“, so der Mediziner.

Etwa 80 Prozent der Gesundheitsdienstleister in Mandalay unterstützen nach Informationen von „Myanmar Now“ die CDM, die seit dem Militärputsch im Februar 2021 Proteste und Streiks gegen die Diktatur organisiert. Im Herbst 2022 verhaftete das Regime in Mandalay mehr als 30 Mitarbeiter des Gesundheitswesens wegen des Vorwurfs, CDM-Mitglied zu sein.

Ende 2022/Anfang 2023 wurden laut Bericht wegen des gleichen Vorwurfs in Mandalay bereits mindestens 15 Krankenhäuser und Ambulanzen geschlossen. Im Januar seien die Chefs zweier Krankenhäuser verhaftet worden. Bereits seit März 2022 verlange das Militär „zur Verhinderung der Behandlung verletzter Widerstandskämpfer“ von den Krankenhäusern in Mandalay die tägliche Übermittlung von Patientenlisten. (KNA)

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