Münchens Kliniken buhlen um Patienten

Die Städtischen Kliniken München wollen wieder schwarze Zahlen schreiben. Laut Sanierungsplan sollen niedergelassene Ärzte verstärkt Patienten einweisen.

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Klinikum in Bogenhausen: Mehr Behandlungen soll es in den städtischen Kliniken geben.

Klinikum in Bogenhausen: Mehr Behandlungen soll es in den städtischen Kliniken geben.

© HR Schulz/ imago

MÜNCHEN (sto). Die Städtischen Kliniken München wollen bis 2015 eine "schwarze Null" schreiben.

Das sieht ein Sanierungs- und Unternehmensplan vor, den der Aufsichtsrat vergangene Woche verabschiedet hat. 2011 haben sie ein Defizit von mehr als 40 Millionen Euro erwirtschaftet.

Der Sanierungsplan sieht nicht nur Einsparungen bei Personal- und Sachkosten vor, sondern geht auch von einem Wachstum bei den Behandlungszahlen aus.

Geplant seien sowohl "radikale Kostensenkungen" wie auch ein "moderates Wachstum", erklärte Elizabeth Harrison, Vorsitzende der Geschäftsführung der Städtisches Klinikum München GmbH.

"Wir sparen in der Verwaltung, investieren in Patientenversorgung und wachsen mit dem Markt", sagte Harrison. Dies sei erfolgversprechender, als sich nur gesundzuschrumpfen.

Eine wichtige Rolle sollen im Sanierungskonzept der Kliniken auch die niedergelassenen Ärzte in München und Umgebung spielen. Ziel sei es, nicht nur mehr Patienten, sondern vor allem auch mehr Patienten mit schweren und komplizierten Erkrankungen zu behandeln, die im DRG-System besser vergütet werden, erläuterte Harrison.

Einweiser binden

Dazu solle ein "Einweiserbindungsprogramm" etabliert werden, das zu mehr Patientenzuweisungen in die Städtischen Kliniken führt. Um höhere Erlöse zu generieren, sollen darüber hinaus Diagnosecodierungen, Wahlleistungsangebote und Patientenservices verbessert werden.

Zudem soll die "medizinische Architektur" überarbeitet werden, also Abteilungen zusammengelegt und Behandlungsschwerpunkte gebildet werden.

Darauf abgestimmt soll bis Mitte des Jahres ein Bauprogramm vorgelegt werden, das wiederum Grundlage für einen fundierten Finanz- und Investitionsplan sein soll. Das Ganze sei ein komplexer Vorgang, der keine Schnellschüsse erlaube, betonte Harrison.

Die Stellen des kaufmännischen und des medizinischen Geschäftsführers sollen "so rasch wie möglich" besetzt werden. Sie sind seit dem Hygieneskandal vom Sommer 2010 vakant. Über Bewerbungen soll der Aufsichtsrat der GmbH im März entscheiden.

Über das Sanierungskonzept wird der Münchner Stadtrat am 25. Januar beschließen. Unter anderem soll die Landeshauptstadt das Eigenkapital der GmbH um 100 Millionen Euro erhöhen.

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