Telemedizin in der Pflege

Münchner Pflegeroboter schwebt über japanisches Messeparkett

Dank digitalem Zwilling, KI und ChatGPT soll der an der TUM entwickelte Pflegeroboter GARMIN künftig auch telemedizinische Anwendungen anbahnen, wie die Forscher in Japan auf einer Messe zeigten.

Veröffentlicht:
Der Pflegeroboter GARMIN wird nun laut TU München in einer Musterwohnung in Garmisch-Partenkirchen aktiv, um ihn weiter optimieren zu können.

Der Pflegeroboter GARMIN wird nun laut TU München in einer Musterwohnung in Garmisch-Partenkirchen aktiv, um ihn weiter optimieren zu können.

© Andreas Heddergott /TUM

Yokohama/München. Forscher aus dem Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence (MIRMI) der TU München (TUM) haben auf der Robotikmesse ICRA 2024 in Yokohama erstmals ihren Assistenzroboter GARMI dem Fachpublikum präsentiert. Wie die TUM am Donnerstag mitteilte, der Pflegeroboter verschiedene Fähigkeiten direkt miteinander verbinden und Personen im Alltag über den ganzen Tag hinweg unterstützen.

Dank digitalem Zwilling, Künstlicher Intelligenz und ChatGPT übernehme der Pflegeassistent pflegerische Aufgaben, bringe morgens Wasser und Frühstück ans Bett, vermittle Gespräche mit Ärztinnen und Ärzten, ermögliche telemedizinische Untersuchungen und helfe bei Reha-Übungen sowie beim Aufstehen.

„GARMI ist nun in der Lage, diverse Einzelfähigkeiten, die wir ihm in den letzten Jahren beigebracht haben, sicher und auf Zuruf über ChatGPT auszuführen“, erläutert der Leiter des Geriatronik-Projekts, der Ingenieur Dr. Abdeldjallil Naceri.

Informationsverarbeitung innerhalb einer Millisekunde

GARMI verarbeite Informationen mit einer Taktung von einer Millisekunde. Das betreffe die Wahrnehmung, Interaktion und Navigation gleichermaßen. Die Kraftsensoren der Roboterarme registrierten geringste Berührungen und reagierten sofort. Stoße ein Mensch versehentlich gegen den Arm des Roboters, bleibe er aus Sicherheitsgründen innerhalb von einer Millisekunde stehen.

Um Unfälle auszuschließen, träfen Mensch und Roboter zunächst als digitale Zwillinge in einem virtuellem Umfeld aufeinander. Das sei unerlässlich, denn der Assistenzroboter könne in der Wohnung eines Pflegeheims theoretisch bis zu 20 km/h schnell werden. In der Computersimulation registriere GARMI mithilfe der Safety Motion Unit über seine Sensoren, wenn ihm eine Person zu nah kommt und bewege sich langsamer. Entferne sich die Person, bewege er sich wieder schneller.

Der neue universelle GARMI wird nun laut TUM in einer Musterwohnung in Garmisch-Partenkirchen aktiv. Das Hauptforschungsfeld werde die Weiterentwicklung von Händen sein, die immer feinere Aufgaben übernehmen können. Bis GARMI letztlich in Pflegeheimen zum Einsatz komme, würden noch einige Jahre vergehen. Auch in Japan wird nicht zuletzt wegen des Demografiewandels intensiv an Pflegerobotern geforscht. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesetzentwurf im Landtag

SPD in Baden-Württemberg wirbt für mobile Gemeindeschwestern

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daktyloskopische Nebenwirkungen

Wenn die Krebstherapie die „Identität“ verändert

Lesetipps
Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung