Kommentar zum Herstellerrabatt

Nach Gutsherrenart

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:

Hat irgendwer ernsthaft erwartet, dass der Bundesgesundheitsminister nach der diesjährigen Prüfung von Preismoratorium und 16-prozentigem Herstellerrabatt auf diese Sondersteuer verzichten würde? Wohl kaum.

Bei der vorjährigen Prüfung hat er das auch nicht, und damals war das überaus komfortable Finanzpolster der GKV auch schon bekannt. Allerdings hätte man mit einer ernsthafteren Begründung für die Fortführung dieser Kostendämpfungsmaßnahme gerechnet.

Was das Bahr-Ressort hier zum Besten gab, gleicht einem Bescheid nach Gutsherrenart: Da heißt es etwa, die Unternehmen "schätzen ihre eigene Situation durchaus positiv ein".

Oder: Es gäbe ja bislang nur eine Handvoll Firmen, die wegen drohender existentieller Schieflage vom erhöhten Rabatt hätten befreit werden müssen. Als ob die Klage der Branche über aufgehalste Lasten erst dann legitim wäre, wenn sie mit einem Bein im Abgrund steht.

Schließlich auch noch konjunkturelle Risiken im Gefolge der Euro-Krise, - fehlt nur noch die Aussicht auf schlechtes Wetter.

Offenkundig zieht man in Berlin die populistische Befriedigung des Affekts ,wenn wir nichts kriegen, sollen die auch nichts bekommen‘ berechenbarer Industriepolitik vor. In gewisser Weise stellt auch das eine Form von Berechenbarkeit dar.

Lesen Sie dazu auch: BMG-Entscheid: Hersteller müssen Rabatt weiter zahlen

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EU-Pharma Agenda: Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Arzneimittelversorgung in der EU: Status und Ausblick aus Sicht der GKV

Kooperation | Eine Kooperation von: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Assoziation zwischen Cannabis und MACE

Kiffen schlägt wohl auf´s Herz

Lesetipps
Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes