Mehr Lebenszeit und Lebensqualität

Studie des vfa: Neue Arzneien sichern auch Produktivität

Nicht nur bessere Gesundheitsversorgung bieten innovative Medikamente, sondern sie sichern auch die Arbeitskraft.

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Innovative Arzneimittel schützen nach Ansicht des vfa die Gesellschaft vor hohen Gesundheitskosten und tragen damit entscheidend zu einer höheren Produktivität bei.

Innovative Arzneimittel schützen nach Ansicht des vfa die Gesellschaft vor hohen Gesundheitskosten und tragen damit entscheidend zu einer höheren Produktivität bei.

© natali_mis / stock.adobe.com

Berlin. Moderne Therapien und Arzneien haben laut einer Auswertung des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) zu mehr Lebenszeit und Lebensqualität geführt. Der vfa stützt sich dabei auf die Ergebnisse einer von ihm in Auftrag gegebenen Prognos-Studie, die der Verband am Montag vorstellte.

Demnach haben die Fortschritte bei Krebs, HIV oder seltenen Erkrankungen die Überlebenschancen und die Zahl der gesunden Lebensjahre deutlich erhöht. Beispielhaft führt der Verband Mukoviszidose an: Hier hat sich die Lebenserwartung von 37 Jahren im Jahr 2000 auf 67 Jahre im Jahr 2023 nahezu verdoppelt.

Innovative Onkologie

Die Studie verweist auf besonders große Fortschritte gerade in der Onkologie: Die Zahl der zugelassenen Krebsmedikamente seit dem Jahr 2000 habe sich mehr als verdreifacht von rund 70 auf etwa 240.

Dies habe dazu geführt, dass über 50 Prozent der Krebspatientinnen und -patienten im Durchschnitt zehn Jahre oder länger nach ihrer Diagnose weiterleben würden. Daten aus Spanien hätten gezeigt werden, dass Arzneimittelinnovationen zwischen 1999 und 2016 zu einem Lebenszeitgewinn von rund 2,8 Jahren bei an Krebs Erkrankten geführt haben.

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Die krebsbedingten Sterbedaten zeigten zwar, dass die absolute Zahl der Sterbefälle seit Jahren leicht ansteige, die altersstandardisierten Werte aber einen Rückgang um 24 Prozent verzeichneten.

Der Wirtschaftsverband verweist dabei auch auf ökonomische Aspekte wie Produktivität und Teilhabe: Dank moderner Therapien habe sich das Alter der Menschen, die auf eine Erwerbsminderungsrente angewiesen sind, erhöht. Zwischen 2005 und 2020 hat sich laut der Studie der Renteneintritt bei Multipler Sklerose im Schnitt um 5,1 Jahre, bei Arthritis um 4,7 Jahre, bei Krebserkrankungen um vier Jahre und bei HIV-infizierten Männern um 8,1 Jahre verzögert. Die Betroffenen hätten somit länger am Erwerbsleben teilhaben können.

Weniger Klinikaufenthalte

Auch der Präventionsaspekt wird hervorgehoben: Impfungen und frühzeitige medikamentöse Behandlung verhinderten Folgeerkrankungen und Krankenhausaufenthalte: Zwischen 2005 und 2020 hätten sich bei Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose, Arthritis, Krebs oder HIV die Zahl der Krankenhausaufenthalte durch moderne Therapien um nahezu 50 Prozent reduziert.

Neue Medikamente reduzierten Folgekosten im Gesundheitssystem und für die Wirtschaft, resümiert der vfa. „Eine möglichst gesunde Bevölkerung ist die Grundlage einer produktiven Gesellschaft, insbesondere wenn es eine alternde ist“, so dessen Präsident Han Steutel. „Nur mit medizinischem Fortschritt sichern wir Arbeitskraft und stärken so die wirtschaftliche Basis unseres Landes.“ (bar)

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