Niedersachsen ist Antibiotikaresistenzen auf der Spur

Seit drei Jahren werden in Niedersachsen Daten über die Verbreitung antibiotikaresistener Bakterien gesammelt. Jetzt sollen die Ergebnisse ausgewertet werden.

Veröffentlicht:

HANNOVER (cben). Das Landesgesundheitsamt Niedersachsen und sieben Labore im Land arbeiten an einer Datensammlung über antibiotikaresistente Bakterien in Klinik und Praxis. Das "Antibiotika Resistenz Monitoring in Niedersachsen" (ARMIN) läuft seit 2007. Jetzt wollen sich die Forscher an die Auswertung machen. "Ziel des Monitoring-Systems ist es, die Resistenzentwicklung der klinisch relevanten Bakterien im stationären und ambulanten Bereich systematisch zu erfassen und langfristig zu beobachten", heißt es. Mit der Aufklärung will das Gesundheitsamt dazu beitragen, sensibler mit Antibiotika umzugehen. Dazu sollen Ergebnisse der Resistenztestungen genutzt werden, wie sie standardmäßig bei bakteriologischen Untersuchungen in mikrobiologischen Laboratorien gemacht werden.

Beteiligt sind sieben über Niedersachsen verteilte Labore, die die Daten schicken. Durch statistische Trendanalysen und regionale Vergleiche sollen außer den Laboren und ihren Einsendern auch nationale und internationale Gremien über die Entwicklungen informiert werden.

Die Studie unterscheidet nach Krankenhäusern (Pflege- und Intensivstation) und dem ambulanten Sektor. "Aber wir erhalten die Daten aggregiert, also nicht einzeln zurückführbar auf bestimmte Krankenhäuser oder Praxen", sagt Dr. Holger Scharlach, Sprecher des Landesgesundheitsamtes. Die Berechnung der Resistenzrate erfolgt für die zur Therapie wichtigsten Antibiotika eines jeden Erregers.

"Wenn wir wissen, welche Keime gegen welche Antibiotika wo Resistenzen entwickelt haben, können wir in den Regionen besser gegen solche Resistenzen vorgehen", sagt Scharlach. "Jetzt arbeiten wir daran, auch regional aussagekräftige Daten darzustellen." Allerdings sei in einigen Landstrichen die Datengrundlage noch zu dünn, um belastbare Ergebnisse zu erhalten.

Unter www.nlga.niedersachsen.de sind Schaubilder über die Resistenzenverteilung der Keime auf die verschiedenen Antibiotika in Kliniken abrufbar oder Kurven und Tabellen, die die Resistenzenwicklung einzelner Antibiotika über Jahre zeigen.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Pharmakokinetik von Rezafungin bei einer Dosierung von 400mg, gefolgt von 200mg einmal wöchentlich

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Invasive Candida-Infektionen

Modernes Echinocandin – optimierte Eigenschaften und klinische Vorteile

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Mundipharma Deutschland GmbH & Co. KG, Frankfurt/Main
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse

Berufsbedingte Schäden

Wenn Musikmachen Muskeln, Sehnen und Gelenke krank macht

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!

Checkliste Symbolbild

© Dilok / stock.adobe.com

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau