Modellprojekt

ÖGD-Ärzte wieder in die 3. Klasse

Mehr Kinder zum Arzt: Mit einem Modellprojekt will die BZgA den Spieß jetzt umdrehen und mehr Amtsärzte in die Grundschulen schicken.

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RECKLINGHAUSEN. Mit einem neuen Modellprojekt sollen wieder mehr Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) an die Schulen gebracht werden. Den Startschuss dafür hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) am Donnerstag in Recklinghausen gegeben. Das dortige Gesundheitsamt beteiligt sich neben weiteren in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Schleswig-Holstein an dem vom Bundesgesundheitsministerium initiierten Projekt.

Im Rahmen des Vorhabens sollen Amtsärzte Grundschüler in den dritten Jahrgangsstufen aufsuchen. In Recklinghausen etwa sollen rund 600 Kinder untersucht werden. Die Ärzte sollen so rechtzeitig gesundheitliche Probleme oder Defizite bei der Entwicklung ausmachen.

Für die Schulen sollen daraus konkrete "Maßnahmen" abgeleitet werden, so die BZgA. Welche das sein könnten, teilte die Behörde zunächst nicht mit. Im Falle von Erkrankungen werden die Amtsärzte den Eltern des betroffenen Kindes Empfehlungen geben, einen Arzt aufzusuchen.

Laut der BZgA soll mit dem Projekt bis 2016 erprobt werden, wie möglichst alle Grundschüler durch den ÖGD erreicht werden können. Amtsärzte beklagen jedoch seit Jahren eine mangelhafte Personalausstattung in ihren Einrichtungen. Aus manchen Landkreisen gibt es Berichte, dass selbst die Schuleingangsuntersuchungen kaum noch gewährleistet werden können.

Facharztstellen würden nicht nachbesetzt, die Bezahlung sei verglichen mit der von Klinikkollegen oft unattraktiv, so die Kritik aus dem ÖGD. Deswegen würden sich nur wenige junge Mediziner für eine Weiterbildung im öffentlichen Gesundheitswesen entscheiden. Hintergrund für diese Entwicklung ist nach Expertenmeinung auch der Spardruck, dem viele Kommunen ausgesetzt sind. (nös)

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