COVID-19

Österreich: Corona-Strafen von Ungeimpften sollen an Kliniken fließen

Die ab Februar in Österreich geplante Corona-Impfpflicht soll für Ungeimpfte teuer werden – mit Staffelbußgeldern, die an die Kliniken gehen sollen. Und wie hoch ist die maximale Strafe?

Veröffentlicht:
Impfpflicht und gleichzeitig mehr Dialog mit Impfgegnern und -skeptikern: Österreichs neuer Bundeskanzler Karl Nehammer will einen Startegiewechsel.

Impfpflicht und gleichzeitig mehr Dialog mit Impfgegnern und -skeptikern: Österreichs neuer Bundeskanzler Karl Nehammer will einen Startegiewechsel.

© Roland Schlager/APA/dpa

Wien. Ab Februar 2022 steigt der Druck auf die rund 1,4 Millionen ungeimpften Bürger in Österreich. Ab dann soll eine Impfpflicht für alle Einwohner über 14 Jahre gelten. Einem Gesetzentwurf zu Folge, der an Medien durchgestochen wurde, sollen Ungeimpfte schon ab Mitte Februar Post von der Behörde bekommen. Diejenigen, die der Aufforderung zur Impfung nicht Folge leisten, sollen demnach ab 15. März Bußgeldbescheide erhalten. Diese sollen sich auf 600 Euro belaufen.

Alle drei Monate kann der Betrag sich um weitere 600 Euro erhöhen, bis hin zu einer Maximalstrafe von 3600 Euro je versäumter Impfung. Die so eingenommenen Bußgelder sollen Medienberichten zu Folge an die Krankenhäuser fließen. Ausgenommen werden von der Impfpflicht sollen unter anderem Schwangere. Befreit sein sollen von der Verpflichtung zudem Personen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können sowie Genesene bis zu sechs Monate nach ihrer Corona-Infektion. Zwang zur Durchsetzung der Impfungen wird im Gesetzentwurf ausdrücklich ausgeschlossen, heißt es.

Mehr Dialog wagen!

Unterdessen hat Österreichs neuer Kanzler Karl Nehammer einen Strategiewechsel im Umgang mit Ungeimpften und Impf-Skeptikern angedeutet. Bei der Bekämpfung der Corona-Welle seien Dialogbereitschaft und Respekt voreinander nötig, sagte Nehammer am Montag kurz nach seiner Vereidigung. Es sei aus seiner Sicht dringend geboten, auf die Menschen zuzugehen, ihnen zuzuhören, ihre Sorgen und Ängste ernst zu nehmen und gleichzeitig auch Lösungen zu finden. „Die Spaltung schadet uns allen.“ Am Wochenende hatten wieder rund 40 .000 Menschen in Wien gegen den Lockdown und die angekündigte Impfpflicht protestiert.

Nehammers Amtsvorgänger Sebastian Kurz und Alexander Schallenberg hatten praktisch ausschließlich mit Druck versucht, die Impf-Skeptiker zur Injektion zu drängen. (dpa/fst)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

ADA-Kongress 2025

Strukturierte Maßnahmen gegen Adipositas in den USA

Entscheidung des Parlaments

Slowenien erlaubt assistierten Suizid für Schwerkranke

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Blickdiagnose: klinisches Bild mit typischen Effloreszenzen bei Herpes zoster.

© Mumemories / Getty Images / iStock

Zoster-Impfung

Schutz vor Herpes zoster und Rezidiven

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Traumatologie

Bienenstich in die Hornhaut: Schnell raus mit dem Stachel!

Lesetipps
Ein junger Fuchs im Wald

© Thomas Warnack/dpa

Alveoläre Echinokokkose

Fuchsbandwurm-Infektionen sind wohl häufiger als gedacht

Schema einer Messung der minimalen Resterkrankung bei Patienten und Patientinnen mit akuter lymphatischer Leukämie, akuter myeloischer Leukämie, chronischer myeloischer Leukämie oder mit multiplen Myelom

© freshidea / stock.adobe.com

Messbare Resterkrankung

Muss man wirklich auch die letzte Krebszelle eliminieren?