Tag der Organspende

Organspenden – für Empfänger geschenkte Lebensjahre

Zum Tag der Organspende zeigt eine Aktion Betroffener, was eine Spende für sie bedeutet. Die Politiker wollen derweil weiter um Spender werben.

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Organspendeausweis: Der Tag der Organspende ist auch in diesem Jahr wieder dafür genutzt worden, um mehr Menschen dazu zu bewegen, Spender zu werden.

Organspendeausweis: Der Tag der Organspende ist auch in diesem Jahr wieder dafür genutzt worden, um mehr Menschen dazu zu bewegen, Spender zu werden.

© dpa

Berlin. Mehr als 2800 geschenkte Lebensjahre sind bei der gleichnamigen Aktion des Bundesverbands der Organtransplantierten binnen weniger Tage zusammengekommen. Das hat der Verband zum Tag der Organspende gemeldet.

Die Aktion „Geschenkte Lebensjahre“, die von Patientenverbänden entwickelt worden ist, fand in diesem Jahr online statt: Transplantierte aus ganz Deutschland erhielten die Möglichkeit, der Organspende ein Gesicht zu geben und „Danke zu sagen“, - „Danke“ für jedes weitere Lebensjahr, das durch die Organspende möglich wurde.

16 Jahre durch Transplantation gewonnen

Andrea Sebastian (52), Teilnehmerin der Aktion, wird in einer Mitteilung des Verbandes zitiert: „Ohne meine Transplantation wäre ich nicht mehr am Leben und hätte keine Chance gehabt, die schönen Stunden mit meiner Familie und meinen Freunden erleben zu können. Ich bin zutiefst dankbar, seit 16 Jahren dazuzugehören.“

Prominente Unterstützung habe die Aktion durch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erhalten, der die Schirmherrschaft übernommen hatte.

Unterdessen haben Gesundheitspolitiker aus Anlass des Tages der Organspende am Samstag eine Lanze für mehr Spendebereitschaft gebrochen. So betonten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock, dass es nötig sei, weiter für mehr Bereitschaft zur Organspende zu werben.

Baerbock: „Aufklärung muss weiter gehen

„Es ist ein gutes Zeichen, dass sich die Zahl der Organspenden im ersten Quartal dieses Jahres deutlich erhöht hat“, sagte Baerbock der „Passauer Neuen Presse“ (Samstag). Nun müssten die Aufklärung und das tägliche Werben aber weitergehen. Das Gesetz, das der Bundestag im Januar beschlossen habe, müsse nun zügig vom Gesundheitsministerium umgesetzt werden.

Man müsse in den nächsten zwei, drei Jahre beobachten, wie sich die Zahlen entwickeln, äußerte sich Spahn. Er hoffe, dass mit der jetzt gefundenen Lösung die Zahl der Organspender weiter steige.

Im Januar hatte der Bundestag eine Reform beschlossen, die auf mehr Impulse setzt, damit sich mehr mögliche Organspender auch konkret entscheiden. Das Konzept hatte eine Abgeordnetengruppe um Baerbock und Linke-Chefin Katja Kipping erarbeitet. Diese Lösung hatte sich gegen die des Gesundheitsministers durchgesetzt.

Neue Regelung setzt auf Information und Online-Register

Unter anderem soll Info-Material bekommen, wer ab 16 Jahren einen Personalausweis beantragt, ihn nach zehn Jahren verlängert oder sich einen Pass besorgt. Beim Abholen soll man sich dann schon direkt vor Ort im Amt, aber auch jederzeit später zu Hause in ein neues Online-Register eintragen können. Das Register gibt es noch nicht.

Mit dem Tag der Organspende wird seit 1963 alljährlich am ersten Samstag im Juni allen Organspendern gedacht und deren Angehörigen gedankt. Zudem soll über das Thema aufgeklärt und dafür geworben werden, sich mit Organspende zu beschäftigen. Wegen der Schutzmaßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie findet er 2020 erstmals online statt – aber auch mit Veranstaltungen und Aktionen. (dpa/eb)

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