Pädiater kritisieren Kassen wegen Grippeimpfstoffe

KÖLN (ras). Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Dr. Wolfram Hartmann, hat Rabattverträge für Impfstoffe der gesetzlichen Krankenkassen kritisiert.

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Es sei nicht akzeptabel, dass die Kassen Kinder- und Jugendärzten weniger geeignete Grippeimpfstoffe im Rahmen von Rabattverträgen vorschreiben, um Kosten zu senken.

Die jetzigen Vereinbarungen - vor allem die für Grippeimpfstoffe - berücksichtigten nicht die Unterschiede hinsichtlich Wirksamkeit, Immunogenität und Verträglichkeit.

Für Grippeimpfstoffe müsse nach Ansicht des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) der für eine bestimmte Zielgruppe optimale Impfstoff definiert werden, der nicht ohne weitere Prüfung durch ein Alternativprodukt ersetzt werden könne.

Kinder die Hauptüberträger von Grippeviren

Stein des Anstoßes ist laut Hartmann ein ab der Saison 2012/2013 zur Verfügung stehender "hervorragend" wirksamer neuer Grippeimpfstoff. Er wird durch die Nase verabreicht und habe ein deutlich geringeres Nebenwirkungsprofil.

Der BVKJ fordert die Kassen auf, Kindern und Jugendlichen diesen besser wirksamen und ohne Injektion zu applizierenden Grippeimpfstoff zur Verfügung zu stellen.

Kinder seien die Hauptüberträger von Grippeviren. Zugleich würden Kinder besonders unter Grippe leiden.

Daher sei es wichtig, möglichst viele Kinder durch eine bestmögliche und einfach zu verabreichende Impfung zu schützen, fordert Hartmann.

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