Infektionswelle und Personalmangel

Pflegekammer NRW warnt vor heißem Herbst in Kinderkliniken

Die ohnehin schon angespannte Lage in der pflegerischen Versorgung von Kindern wird sich im Herbst weiter verschärfen, fürchtet Sandra Postel, Präsidentin der Pflegekammer NRW. Dabei gebe es geeignete Maßnahmen.

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Düsseldorf. Die Pflegekammer Nordrhein-Westfalen lässt nicht locker. Sie warnt mit Blick auf die Herbstsaison erneut vor der angespannten Lage bei der pflegerischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen und fordert Gegenmaßnahmen.

Die Personalsituation in den Kinderkliniken sei bereits jetzt äußerst angespannt, sagt die Präsidentin der Pflegekammer Sandra Postel. „Man kann ohne Weiteres sagen: Wir sind längst über den Kipppunkt hinaus.“ Postel befürchtet, dass die jährliche Infektionswelle im Herbst wieder zu massiven Problemen auf den Stationen führen wird.

Auf eine solche Lage dürften die Verantwortlichen nicht mit einer weiteren Absenkung des Personalschlüssels als einziger Antwort reagieren, betont sie. Damit nähmen sie eine Gefährdung der Kinder in Kauf.

Die Pflege braucht systematische Weiterqualifikationen

Die Aufnahme der RSV-Impfung in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen könnte in den Kinderkliniken zu einer massiven Entlastung führen, sagt Postel. Hilfe verspricht sie sich auch von den Abschlagszahlungen, die Kliniken bei der Unterschreitung der Personaluntergrenze entrichten müssen.

„Die Arbeitsgruppe Kinderkrankenpflege innerhalb der Kammer hat vorgeschlagen, diese Einnahmen nicht im System versickern, sondern der Pflege zugutekommen zu lassen.“

Handlungsbedarf sieht die Kammerpräsidentin auch bei der Pflegeausbildung. „Nach der generalistischen Ausbildung braucht es für alle Settings, aber gerade für die Kinderkrankenpflege systematische Weiterqualifikationen.“

Notwendig sei ein modernes Baukastensystem für Absolventinnen und Absolventen in der Pflege. „Bildung schafft hier Sicherheit und Versorgungsqualität.“ (iss)

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