Westerfellhaus

Pflegern eine Stimme in der Politik geben

Andreas Westerfellhaus soll der neue Pflegebeauftragte der Bundesregierung werden - so will es der neue Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Westerfellhaus stammt aus der Branche und nennt erste Ziele.

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Andreas Westerfellhaus (rechts) als neuen Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung vorgeschlagen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Andreas Westerfellhaus (rechts) als neuen Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung vorgeschlagen.

© Robert Schlesinger / dpa

BERLIN. Der designierte Pflegebeauftragte des Bundes, Andreas Westerfellhaus, will Pflegerinnen und Pflegern eine stärkere Stimme in der Politik geben.

"Ich hoffe, dass ich dazu beitragen kann, dass die Sicht der Profession der Pflegenden sehr viel direkter einfließt", sagte Westerfellhaus der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Der neue Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte mit der Ankündigung, dem Bundeskabinett Westerfellhaus für das Amt vorzuschlagen, auf dem Deutschen Pflegetag in Berlin einen kleinen Überraschungscoup gelandet. Die endgültige Entscheidung über die Berufung fällt das Bundeskabinett.

Lange Jahre an der Spitze des Deutschen Pflegerates

Westerfellhaus war acht Jahre lang als Präsident des Deutschen Pflegerats eine einflussreiche Stimme für die Pflegebranche. "Wir müssen die Angehörigen stärken, und wir müssen dafür sorgen, dass es genügend Professionelle in der Pflege gibt", sagte der 61-Jährige. "Das erwartet die Gesellschaft."

Die Ausbildung müsse gestärkt, Bürokratie abgebaut, politische Rahmenbedingungen weiter verbessert werden, sagte Westerfellhaus. Bei den Menschen gebe es eine wachsende Angst, pflegebedürftig zu werden. Jeder sollte darauf vertrauen können, im Alter menschenwürdig versorgt zu werden.

Bereits als Präsident des Deutschen Pflegerats beklagte Westerfellhaus den Personalmangel, die hohe Belastung und eine schlechte Bezahlung in der Pflege.

Gelernter Krankenpfleger

Zuletzt setzte er sich für die Gründung einer Pflegekammer auf Bundesebene ein, die die Interessen der mehr als eine Million Pflegekräfte vertreten soll.

Der gelernte Krankenpfleger ist seit 2000 Geschäftsführer des Aus- und Weiterbildungsunternehmens Zentrale Akademie für Berufe im Gesundheitswesen in Gütersloh.

Bis Juni 2017 war der CDU-Politiker Karl-Josef Laumann Bundes-Pflege und Patientenbeauftragter, bevor er Sozialminister in Nordrhein-Westfalen wurde. Seither übte Ingrid Fischbach (CDU) dieses Amt aus. (dpa)

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