Neonatologie

Plädoyer für Mindestmengen

Das Netzwerk Neonatologie plädiert für strikte Mindestzahlen in Perinatalzentren und den Ausbau der Weiterbildungskapazitäten in der spezialisierten Kinderkrankenpflege.

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BERLIN. Das Netzwerk Neonatologie hat sich bei seiner Jahrestagung für eine Zentralisierung der zur Zeit "überproportional vorhandenen" hochspezialisierten Perinatalzentren des Levels 1 ausgesprochen, in denen die etwa ein Prozent der Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1250 Gramm versorgt werden.

Dazu sei eine verbindliche Vorgabe für eine Mindestfallzahl erforderlich, heißt es in einem Positionspapier mit einer Reihe von Forderungen, die in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden sollen. Bisherige Mindestmengenregelungen sollen lediglich eine Gelegenheitsversorgung ausschließen – das sei aber nicht ausreichend.

Ferner spricht sich das Netzwerk für den Ausbau der Aus- und Weiterbildungskapazitäten in der pädiatrischen Intensivpflege aus. Der damit verbundene Aufwand müsse in vollem Umfang refinanziert werden.

Um eine hohe Behandlungsqualität in der Pädiatrie zu gewährleisten, bedürfe es einer angemessenen Vergütung der Krankenhäuser, die unabhängig vom Fallpauschalensystem sein müsse. In den Plänen der Koalition ist dies zumindest insoweit berücksichtigt, als die tatsächlichen Pflegepersonalaufwendungen aus den DRGs herausgelöst und nach dem Selbstkostendeckungsprinzip voll erstattet werden sollen.

Die Forderungen des Netzwerks gehen allerdings weiter: Die Vergütung müsse sich nach der faktischen, interdisziplinär erforderlichen Betreuungsintensität des einzelnen Patienten bemessen, ohne auf die Anzahl von durchgeführten invasiven Eingriffen abzustellen.

Überarbeitungsbedürftig seien die Begutachtungsrichtlinien des MDK bei Pflegebedürftigkeit von Früh- und kranken Neugeborenen. Aufgrund teils enormer Entwicklungsverzögerungen dieser Säuglinge seien der Betreuungsbedarf und die psychosoziale Belastung der Eltern deutlich höher als bei gesunden Neugeborenen. (HL)

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